jahresmix09


 

JAHRESMIX  2009

 

DEZEMBER

 

WIE ENTSTEHT WEIHNACHTSFREUDE?

 

 

Die Wunschzettel verschiedener Länder auf der Erde haben sich sehr verändert.

Das stellten die Engel im Himmel fest, die in der Vorweihnachtszeit damit beschäftigt sind, sie nach Regionen, Alter und Wünschen zu sortieren.

Früher standen hauptsächlich:

Puppen, Puppenkleider, Puppenküchen,  Teddybären, Holzspielzeug, Bilderbücher, Schlitten, Schlittschuhe und nützliche Anziehsachen für den Winter auf dem Wunschzettel.

Neuerdings liest man:

 

Handy, Laptop, Computer, PC Spiele, Gameboy, CD u.s.w.

Und auf vielen Wunschzetteln steht nur noch ein Satz

 

ICH WÜNSCHE MIR GELD.

„Was ist denn das für ein Geschenk?“ brummt der älteste Engel.

„Da mache ich nicht mit.

Das macht ja gar keinen Spaß mehr.“

Auch die Engel aus der Weihnachtsbäckerei meldeten sich zu Wort.

„Wir haben auch kaum mehr etwas zu tun. Welches Kind freut sich schon über Lebkuchen, Weihnachtsgebäck, Mandelmakronen, Christstollen?

 

Das ganze Jahr über bekommen sie viele, süße Sachen zum Naschen. Schokolade, Kekse, Konfekt, da reizen sie unsere Weihnachtsplätzchen nicht mehr.“

In der Schneiderei ist auch nicht mehr viel los.

„Welches Mädchen wünscht sich ein schönes Kleid für Sonntag?

Welcher Junge trägt noch einen selbstgestrickten Pullover?

Solche Geschenke würden doch gleich im Kleidersack landen.“

Ja, auch den Engeln ist gehörig die Lust am Päckchen packen, vergangen.

So kommt es, dass sie sich richtig freuen, wenn sie noch einen Wunschzettel finden, der Handarbeit erfordert, denn das Herstellen von Geschenken bereitet ihnen Freude.

Diese Freude packen sie jeweils in das Geschenk zusammen mit Liebe ein, und so entsteht auf Erden die Weihnachtsfreude.

 

© C.W.

 

WEIHNACHTSGESCHENKE

 

Engel machen gerne Freude.

Sie sind stets bemüht,

dass sich Menschen täglich freuen.

Schönes dir geschieht.

 

Kinder reichlich zu beschenken.

Engelherz, das macht es gern.

Blickt auf unsere Welt herunter.

Bringt den hellen Weihnachtsstern.

 

Mit dem Lichte dieses Sternes,

leuchtet er in jedes Herz.

Lindert damit bei den Alten

Manchen tiefen Seelenschmerz.

 

Herrlich ist ein Kinderlachen,

wenn der Wunsch Erfüllung fand.

Wenn Geschenke Freude machen.

Kind hält’s fest in seiner Hand.

 

© C.W.


Die Christrose, die eine Träne weinte.

 

Es war der 24.12.09. Ich war in meine Heimat gefahren und wollte dort das Gefühl der Weihnacht erfahren.

Noch heute denke ich, dass es in den Bergen leichter erfühlbar ist als in den Städten.

Mein kleiner Tannenbaum war fertig geschmückt. Es war früher Nachmittag.

Etwas Schnee lag auf den Wegen. Es war klar und kalt, und ein kleiner Spaziergang würde mir gut tun.

 

Ich lief den Weg an der Traun entlang, und dachte daran, wie wir als Kinder immer Christrosen pflückten.

Nun war in mir der Wunsch wach geworden, eine Christrose zu suchen.

Nur eine….

Die Böschung war rutschig, voller Laub, nur teilweise weiß, wenn die Bäume und Sträucher es erlaubten, dass sich dort Schnee nieder ließ.

So kletterte ich auf der Böschung herum und hielt Ausschau nach den grünen, kräftigen Blättern. Lange musste ich nicht suchen.

Ich schob vorsichtig eine Handvoll Laub weg und was sahen meine Augen?

Vier Christrosen, die Blütenblätter fest geschlossen, cirka 10 cm groß.

„Darf ich mir eine mitnehmen?“ schoss es mir durch den Kopf?

„Ja, heute ist Heiligabend,“ hörte ich die innere Stimme sagen.

Und so knipste ich vorsichtig mit den Fingernägeln den kräftigen Stengel durch.

Die Blume war gefroren, und ich verstaute sie behutsam in der Manteltasche.

Nun trieb es mich eilig nach Hause, denn auch meine Finger kamen mir wie gefroren vor.

Daheim holte ich eine kleine Kristallvase aus dem Schrank, passend für den kleinen Schatz, den ich gefunden hatte.

Ich stellte sie neben den Christbaum und mein Blick wanderte immer wieder zu ihr.

 

Am Abend war sie aufgetaut. Wir erlebten den Heiligabend zusammen.

Ich sang ihr ein altes Weihnachtslied vor:

Es ist ein Ros entsprungen.

Das fand ich so passend.

Plötzlich fiel ein dicker Tropfen, der einer Träne glich, von ihrer Blütenspitze herunter.

Am zweiten Feiertag öffnete sie ihre Blütenblätter und ließ mich in ihr Inneres schauen.

Sie spürte, dass ich sie als etwas Besonderes betrachtete, ein wunderschönes, wertvolles Geschenk zu Weihnachten.

 

© C.W.

Ich liebe sie die Winterrose.

Erinnert mich an Kindertage.

Ich kletterte die Böschung hoch.

Befreite sie aus Eiseslage.

 

Auch meine Hand war kalt wie Eis.

Die Straßen waren glatt und weiß.

Ich wollte doch auch etwas schenken.

Zu Weihnacht an die Oma denken.

 

So zog es mich zu ihrem Haus.

Sie half mir aus den Sachen raus.

Und steckte mich ins warme Bett.

Sagte, sie nicht gerechnet hätt’

 

am Heiligabend, du allein?

Das sollte doch bestimmt nicht sein.

Ich holte ihr Geschenk hervor,

die Christrose, die halb erfror.

 

Und Omas Augen sah ich froh.

Meine leuchteten ebenso.

Sie drückte mich, mir wurde warm.

Hielt mich ganz fest in ihrem Arm.

 

Die Christrose, sie sah uns an.

Auftauen auch bei ihr begann.

So war sie Zeuge jener Nacht,

dass Weihnachtsfreude glücklich macht.

 

© C.W.


 

 

Weihnachtsplätzchen

 

Ich war mit dem Zug in meine Heimat gefahren, einen Tag vor Heiligabend.

In dieser Umgebung, in der ich als Kind eine glückliche Zeit erlebte, kommt in mir leicht ein Weihnachtsgefühl auf.

Ich wusste, dass im Keller ein zusammensteckbarer Baum lagerte. Blaue Kugeln vom Vorjahr waren in einer Schachtel verstaut.

Ein paar echte Zweige für eine Vase, die Tannenduft verströmten, holte ich aus dem angrenzenden Wald.

Vormittags kaufte ich noch Kleinigkeiten für die Weihnachtsfeiertage ein. Schließlich brauche ich alleine nicht viel, und Bescheidenheit lernte ich schon als Kind von meiner Großmutter. Sie ist mir ein kostbares Erbe.

Nachmittags, kurz vor dem Heiligabend, lockte mich die frische Luft nach draußen.

Ich zog mich warm an. Es war hier viel kälter als im Raum Frankfurt, in dem ich sonst lebe.

Handschuhe, Schal, Mütze, Fellstiefel, all das brauchte ich zum Wohlfühlen.

Die Straßen waren wie leer gefegt. Scheinbar waren die Menschen mit dem Schmücken der Bäume, Geschenke verpacken oder Kochen beschäftigt, denn der Heiligabend stand kurz bevor.

Viele Weihnachtserinnerungen gingen mir durch den Kopf, und ich freute mich schon auf das warme Zimmer.

Vor meiner Tür stand ein wunderschöner Teller voller Weihnachtsplätzchen. Ein kleines Kärtchen verriet den Namen des Christkindleins, welches mir diese Köstlichkeiten geschenkt hatte.

Durch das Zellophan konnte ich die Weihnachtsleckereinen betrachten. Linzer Augen, Vanillekipferl, Butterplätzchen, eines schöner als das andere. Ich zählte acht verschiedene Sorten.

Mir rollte eine Träne die Wange herunter. Ein von Herzen kommendes Geschenk am Heiligabend hatte mich tief ergriffen.

War es die kalte Luft, die diese Träne hervor brachte oder war es die Weihnachtsfreude?            

© C.W.

 

 

DER PLÄTZCHENTELLER

 

Bunt gefüllt ein Weihnachtsteller

Stand da plötzlich vor der Tür.

War Christbaumholen aus dem Keller.

Wem gehört der Dank dafür?

 

Kleine Karte, die verriet es.

FROHE WEIHNACHT stand darauf.

Köstlichkeiten, viele Sorten.

Eine Träne stieg herauf.

 

Heiligabend ist gelungen.

Wurde plötzlich fröhlich, frei.

Viele Lieder ich gesungen.

Weihnachtsfreude war dabei.

 

© C.W.

    

 

 

NOVEMBER

 

ZU  ALLERHEILIGEN

 

Grab der Mutter lange her,

dass sie mich, das Kind, verließ.

„Sie ist tot, sie kommt nicht mehr.“

Weiß noch, wie es damals hieß.

 

Ich verstand zum Glück nicht ganz

Die Bedeutung dieser Worte.

Ging mit Oma an der Hand

Oft zu jenem stillen Orte.

 

Allerheiligen lag schon Schnee.

Blumen waren zugedeckt.

Haben sich, genau wie ich

Durch Veränderung erschreckt.

 

Doch das Leben, das geht weiter.

Schicksal, nennt man jenes Wort,

das den einen lässt allein

und den anderen nimmt fort.

 

© C.W.

 

 

AM GRAB

 

War am Grabe meiner Mutter.

Musste ihr so vieles sagen.

Was mich alles arg bedrückt

An besonders schweren Tagen.

 

Vielleicht hört die Mutter zu.

Sieht von oben mich da stehn.

Kindlich zwar die Vorstellung.

Danach wird’s mir besser gehen.

 

Glauben muss ich fest daran,

dass dies ist ein guter Ort.

Wo die Seele wird befreit.

Nimmt mir etwas Sorgen fort.

 

© C.W.

 

 

SCHNEEFLOCKENTANZ

 

Schneeflocken wirbeln durch die Luft.

Die Landung ist ganz sacht.

Die Berge sind schon weiß geworden

In einer kalten Nacht.

 

Im Tal bleiben sie noch nicht liegen.

Man sieht sie nur vereinzelt fliegen.

Die Erde schluckt sie einfach auf.

Nimmt sie zurück in den Kreislauf.

 

Doch freudig tanzt das Herze mit,

sitzt man im Warmen, sieht hinaus.

Im Geiste tänzele ich mit.

Und möchte doch nicht aus dem Haus.

 

© C.W.

 

OKTOBER

 

SONNTAGMORGEN

 

Ganz langsam fließt das Leben,

wie jener Fluss dahin.

Ich frage mich am Morgen:

Was ist der wahre Sinn?

 

Ich werd’ es nicht ergründen.

Hör plötzlich Glockgeläut.

Ein schöner Sonntagmorgen.

Er ist mir eine Freud.

 

© C.W.

 

ABEND AM SEE

 

Der See schon halb im Schlaf.

Die Stimmung tut mir gut.

Ich lasse die Gedanken ruhn

Und schöpfe neuen Mut.

 

Das braucht man ab und zu einmal,

wenn einiges verbraucht.

Wenn gar so viel, was früher war,

einfach ist weg, verraucht.

 

Dann sitz ich gerne hier am See

Und denk, die Welt ist schön.

Schließ meine Augen, atme durch.

Es wird schon weiter gehen.

 

© C.W.

 

DIE LIEBE UND DAS HERZ

 

Sah ein Herz kunstvoll geschnitzt.

Fand es einfach wunderschön.

Rinde des Kastanienbaums

Hat das Liebespaar gesehn.

 

Ob die Liebe noch Bestand?

Diese Frage drängt sich auf.

Herz ist kräftig mitgewachsen

Durch der vielen Jahre Lauf.

 

Rand gewölbt, ein helles Holz.

Baum half dabei kräftig mit.

Hat es sicher schon vergessen,

wer ihm in die Rinde schnitt.

 

Das Symbol, es ist geblieben.

Zeigt es doch nach vielen Jahren.

Herz und Liebe können wachsen.

Manches Paar  darf es erfahren.

 

© C.W.

 

 

SEPTEMBER  09

 

SONNTAGSRUHE

 

Ruhe herrscht heut in dem Garten,

dort wo Kinder klettern, warten

bis die Schaukel wieder frei.

Wochentags stets Schreierei.

 

Ist ein schöner Platz zum Spielen.

Kinder gern im Sande wühlen.

Dieser Platz zum Meditieren.

In Gedanken sich verlieren.

 

Schön, an einem Sonntagmorgen.

Himmelblau und ohne Sorgen.

Sitzen, schauen, Fröhlichsein.

Stellt sich Sonntagsstimmung ein.

 

© C.W.

 

 

SOMMERGOLD

 

Sommergold, nenn ich den Strauß.

Der mir flatterte ins  Haus.

Ist des letztes Goldes Leuchten.

In den Wiesen schon die feuchten,

hohen Gräser, Blättergold.

Letzte Sommertage hold.

 

© C.W.

 

AUGUST 09

 

MENSCHEN SO UND SO

 

Manche wollen nur zerstören.

Wollen nicht auf Gutes hören.

Manche wollen aber retten.

Die gehören zu den Netten.

Wollen helfen, wo sie können.

Diese sollte man benennen.

 

Meistens hört man nur das Böse

Wird berichtet mit Getöse.

Gutes, das wird kaum erwähnt.

Wird dabei doch nur gegähnt.

 

© C.W.

 

 

DAS IST MEINE….

 

Meine Freundin, deine Freundin.

Eigentlich soll das nicht sein.

Nehmen gern Besitz von mir.

Ich gehör nur mir allein.

 

Will nicht, dass man um mich buhlt.

Will zu jedem freundlich sein.

„DAS IST MEINE“, hör ich nicht.

Bin so gern für mich allein.

 

© C.W.

 

 

SO VIEL ….

 

So viel habe ich geschrieben.

Ob davon etwas geblieben?

Ja, für mich auf jeden Fall.

Schrieb ich eine große Zahl.

Gedichte ernst und heiter.

Fing an, schrieb immer weiter.

Ich staunte selbst gar sehr.

Es wurden ständig mehr.

Der Zähler, ganz verwundert

Zeigt bald auf fünfzehnhundert.

 

© C.W.

 

JULI 09

 

SOMMERMORGEN

 

Wie schön ist so ein Sommermorgen.

Schon früh die Sonne lacht.

Der Tau liegt auf den Gräsern drauf.

Ein Rest vergangener Nacht.

 

Im Storchengang, stolziere gern

über das nasse Gras.

Die Frische zieh ich damit ein.

Es ist ein Morgenspaß.

 

Ich sammle welke Blätter ein.

Sie fallen über Nacht.

Die Hitze gibt ihnen den Rest.

Hat sie schon gelb gemacht.

 

Auch Rosenblätter liegen dicht

am Boden, wie gesät.

Wie schnell vergeht die Blütezeit.

Mein Aug nach Knospen späht.

 

© C.W.

 

SOMMER

 

 

Sommerträume, Sonnenbräune.

Sand und Strand und fernes Land.

Kostenlos ist dieses Träumen.

Halt Prospekt in meiner Hand.

 

Muss nicht fort, träume im Garten.

Schau mir meine Palme an.

Ringsherum die Blumen blühen.

Wie ich mich doch freuen kann.

 

© C.W.

 

JUNI 09

 

EINE STIMME....

 

Eine Stimme, die kann gut tun.

Habe das schon oft erlebt.

Sie kann zaubern, dich beruhigen,

merkst, dass sich die Stimmung hebt.

 

Eine Stimme kann zerstören

Deine Laune für den Tag.

Spürst genau am Ton der Stimme,

ob der andere dich mag.

 

Eine Stimme kann beglücken.

Klingt sie zart und dir vertraut.

Schwingt in deines Herzens Innern

Hat schon in dein Herz geschaut.

 

© C.W.

 

FREUNDSCHAFT

 

Unterschiedlich war das Leben.

Trotzdem gab es ein Verstehn.

Muss doch jeder Mensch alleine

Seinen Weg durch’s Leben gehn.

 

Schwere Zeiten hat ein jeder.

Dabei kommt Verständnis auf.

Mitzufühlen für den andern.

Wie verlief sein Lebenslauf?

 

Will der Mensch davon berichten,

ist es wichtig zuzuhören.

Und man soll darauf verzichten.

Seinen Redefluss nicht stören.

 

Dadurch zeigt er sein Vertrauen.

Hört dir sicher auch bald zu.

So beginnt manch lange Freundschaft.

Ein vertrautes ICH UND DU.

 

© C.W.

LANGE WACH

 

Viel zu spät Kaffee getrunken.

Kostet mich heut’ meine Ruh.

Und  mir fallen ums Verplatzen,

Einfach nicht die Augen zu.

 

Werfe mich mal rechts, dann links.

Schäfchen zählen hilft mir nicht.

Sage mir Gedichte auf.

Knipse an und aus das Licht.

 

Hole mir ein Buch hervor.

Lese darin viele Seiten.

Spüre keine Müdigkeit.

Will sich denn kein Schlaf ausbreiten?

 

Eines weiß ich ganz gewiss.

Morgen gibt es wieder Tee,

denn der macht mir gar nichts aus.

Schnell ins Land des Traums ich geh.

 

C.W.

 

MAI

 

MAIENS BEGRÜSSUNG

 

Der wilde Wein, der blaue Regen.

Das Tor, die Mauer, alles passt.

Die Pflanzen lieben diesen Platz.

Wurden recht kunstvoll eingefasst.

 

Das alles soll den Mai begrüßen.

Geschmückt ist diese alte Wand.

Gleich Trauben hängen sie herunter.

Ein Freudengruß, kommt er ins Land.

  

© C.W.

 

 

MAIENTANZ

 

Sehe uns im Geiste tanzen,

fröhlich unterm Maienbaum.

Bänder fliegen sanft im Winde.

So beginnt manch schöner Traum,

 

Von der Zweisamkeit, dem Glück.

Eine unbeschwerte Zeit.

Maientanz und Maienfreud.

Jedes Jahr uns neu begleit.

 

© C.W.

 

 

APRIL

 

TRÄUMEN

 

Heut träume ich mich an den Ort,

wo Sonne mich verwöhnt.

Hier hat sie sich so rar gemacht.

Es scheint uns nicht vergönnt,

 

dass wir nach langen Wintertagen,

die nötige Wärme spüren.

So können wir uns ab und zu

Ins Träumen nur verlieren.

 

Die Hängematte ist bereit.

Lege mich froh hinein.

Das Meer es rauscht, ich schaukele,

genieße Sonnenschein.

  

© C.W.

 

 

LEBEN IM JETZT

 

Wünsch dir nicht, dass Zeit verfliegt.

Morgen wird es besser sein.

Finde ich sehr trügerisch.

Lass dich auf das HEUTE ein.

 

Sonst versäumst du vieles Schöne.

Jagst dem Glücke hinterher.

Das ist längst schon um die Ecke.

Fühlst dich abgehetzt und leer.

 

Lebe HEUTE, such die Perlen,

die dir auf dem Weg gestreut.

Beim genauen Hinsehn merkst du.

Halten für dich Glück bereit.

© C.W.

 

MÄRZ

 

GOTT, WO WARST DU?

Zum Amoklauf am 11.3.09 in Winnenden

 

Diese Frage las ich auf einem großen Plakat, welches zwischen den Kerzen an der Schule in Winnenden aufgestellt wurde.

Das werden sich viele gefragt haben. Warum wurden unschuldige Menschen einfach getötet? Warum hat Gott dieses Blutbad  zugelassen?

Immer, wenn ein großes Unglück passiert, wird gefragt: GOTT, WO WARST DU?

Menschen möchten, dass GOTT schlimme Dinge verhindert.

Doch dem ist nicht so.  Seit den Kriegen wissen wir, dass GOTT die schlimmsten Dinge geschehen lässt und auch Unschuldige nicht verschont.

Dabei denke ich, dass viele Frauen und Kinder umgebracht wurden, die mit dem Krieg gar nichts zu tun hatten.

Auch wenn  ein Kind missbraucht wird, ein Kind, das in diesem Alter noch gar nichts Böses gemacht haben kann und der Täter dieses Kind dann tötet.

„WO WAR GOTT?“ fragen sich die verzweifelten Eltern.

 

Es ist sehr schwer, zu erklären, warum GOTT in solchen Fällen nicht eingreift.

Vielleicht ist es besser zu schweigen, als eine Antwort zu geben, die gar kein Trost ist.

 

Es ist ehrlich zu sagen, dass Gott das Böse zulässt.

Wir Menschen haben in solchen Situationen den Eindruck, dass es Gott egal ist, was passiert oder manche Menschen zweifeln in diesem Moment, dass es gar keinen GOTT gibt.

Ich versuche, eine Erklärung zu geben, die mir einleuchtet und mir selbst Trost vermittelt.

Wenn etwas Schreckliches passiert, dann haben wir Menschen die Möglichkeit, zu GOTT zu beten, ihn um Hilfe und Kraft anzuflehen. Was wir von GOTT dafür bekommen, ist ein gewisser Trost, eine innere Stärkung, um mit dem Leid überhaupt umgehen zu können und  zu lernen, damit weiter leben zu können.

Darin besteht die Hilfe von GOTT, aber nicht, ein Leben lang das Leid von uns fern zu halten.

© C.W.

HERZBALSAM

 

So erkaltet nie ein Herz

Wenn es spürt, dass es geliebt.

Kann ein Freund, die Mutter sein,

wichtig ist ein Herz, das gibt.

 

Lob braucht es, ein gutes Wort.

Herz verspürt das kleinste Geben.

Tut ihm gut, ist sehr empfindsam.

Kann gleich seine Stimmung heben.

 

Achtung will es auch verspüren.

Schlimm ist’s, wenn es ausgelacht.

Herz vergisst nicht, speichert alles,

wenn ein Mensch ihm Kummer macht.

 

Herz versucht sich dann zu wehren.

Manchmal schmollt es, leidet still.

Doch es gibt auch solche Herzen,

um sich schlagend, wenn es will.

 

Deshalb sollen Menschen trachten,

nie ein Herz so zu verwunden.

Bist nur einer von ganz vielen,

die das kranke Herz geschunden.

 

Achten wir auf fremde Herzen.

Nicht nur an das eigene denken.

Menschenkinder seid bereit,

Herzbalsam den anderen schenken.

 

© C.W.

 

 

GÄNSEBLÜMCHEN

 

Scheinbar liebt der Gärtner Blumen.

Gänseblümchen lässt er stehn.

Bilden einen kleinen Kreis.

Schön ist es, dies anzusehn.

 

Danke, sage ich dem Gärtner,

denn ich mag Gesichter klein.

Strahlen sie mir immer wieder

Fröhlich in mein Herz hinein.

 

© C.W. 

HURRA

 

Sie lachen mich an.

Ich lache zurück.

In meinem Herzen spüre ich Glück.

 

Betrachte sie ein Weilchen.

Und was sehe ich ?

Süße Veilchen

Rufen leis HURRA,

wir sind schon da!

 

© C.W.

 

FEBRUAR 

 

Gott schickt mir immer alte Engel

 

Gerade kam mir der Gedanke:

Scheinbar sind sie erfahren und wissen, wie man mir am besten helfen kann.

Viele Jahre waren sie mir Wegbegleiter.

Sie hatten selbst schon viel durchgemacht und vielleicht haben sie deshalb auch das Verständnis und die Erfahrung, mir zu helfen.

Wahrscheinlich waren sie sich ihrer Hilfe gar nicht bewusst.

Nur durch etwas Verständnis, eine liebe Äußerung halfen sie mir in schwierigen Lebenslagen.

Eigentlich habe ich sie erst viel später als Engel erkannt.

Es waren ältere Frauen mit Schwächen, wie jeder normale Mensch sie hat.

Doch ich fühlte mich in ihrem Beisein immer wohl.

Das war wohl das Erkennungszeichen.

Manchmal hatten sie ein liebes Wort für mich.

Dazu gehört meine Oma. Sie war so ein herzensguter, alter Engel.

Ich kenne sie nur mit verbundenen Knien, aber ich hörte sie nie jammern. Sie hatte uns Kinder gern. Ich klammerte mich besonders an sie, denn sie ersetzte teilweise die Mutter, die mich, noch nicht drei Jahre alt, auf dieser Welt zurück ließ.

Oma war der Engel für ein paar glückliche Kindheitserinnerungen.

Sie  bezeichne ich als gütigen Engel

 

Die Mutter meiner Stiefmutter, ich nenne sie auch Oma,  war ein Engel von mir.

Durch sie lernte ich, dass Arbeit Spaß machen kann. Sie selbst ging als gutes Beispiel voran.

Ich denke zurück, wo ich fast täglich alle Schuhe im Vorraum putzte und dabei in höchsten Tönen sang, und mich zum Schluss an den glänzenden Schuhen erfreute.

Dieses Gefühl der Freude empfinde ich heute noch, wenn ich etwas gearbeitet habe.

Diese Oma war mein strenger Engel.

 

Später als verheiratete Frau lernte ich Hanna kennen.

Auch sie begleitete mich jahrelang durch das Leben. Bei ihr lernte ich den unerschütterlichen Glauben an Gott. Sie war mir ein großes Vorbild.

Ich höre heute noch den Satz von ihr: „KIND, WIE DU’S MACHST, SO IST ES GUT.“

Das war Musik für meine Ohren. Wer hat schon so etwas in meiner Jugend zu mir gesagt?

Hanna war der besonders gläubige Engel

 

Mit einer anderen älteren Dame ging ich oft wandern in Österreich. Und das viele Jahre lang. Das Erzählen mit ihr war wohltuend, nie langweilig. Sie hatte gesunde Ansichten. Ich bewunderte ihre körperliche Vitalität und ihren wachen Geist und wie sie ihr Leben meisterte. Noch viele Jahre nach ihrem Tod muss ich an sie denken.

Sie war der lebensbejahende Engel

 

Noch einmal begleitete mich eine Hanna, die mir in schweren Jahren immer etwas Freude machte. Schon ihre Anwesenheit empfand ich als wohltuend. Wir verlebten viele Urlaube miteinander.  Ihre einfache Art bewunderte ich. Wenn sie mich MÄDEL nannte, hörte ich in diesem Wort eine Vertrautheit, und ich fühlte mich, wie in den Arm genommen.

Hanna war der bescheidene Engel

 

Dann ist da noch Ilse, auch sie ist fast achtzig Jahre alt. Ilse hat mich in ihr Herz geschlossen. Sie ruft ab und zu an, denn auch sie will meine Stimme hören. Ilse ist sehr einfühlsam und hat ein gutes Herz.

Man spürt ihre Zuneigung, und ich habe das Gefühl, dass sie es sich wünscht, dass es mir gut geht, und das aus ganzem Herzen.

Sie ist der einfühlsame Engel

 

Zum Schluss fällt mir noch Tante Hermi ein, ebenfalls über achtzig.

Sie hat mich in meinem Kummer getröstet. „CHRISTEL, MACH DIR KEINE SORGEN, ES WIRD SCHON“, so ihre Worte.

Allein ihre Stimme war es, die mich beruhigen konnte. Ich spürte die Ehrlichkeit dieser Worte, und der Trost ist tief in mein Herz gedrungen. Wahrscheinlich war Tante Hermi der geschickte Engel von oben, denn so fühlte ich es.

Und das ist der Engel des Trostes

©  C.W.

 

SCHAUKELN

 

Ganz hoch möcht’ ich schaukeln

Und fröhlich mich schwingen.

Glücklich beim Schaukeln ein Kinderlied singen.

 

Mich wohlfühlen wie ein geliebtes Kind.

Halte mich fest an beiden Schnüren,

um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

 

Lass Sorgen in die Lüfte steigen.

Ganz hoch hinauf ans Himmelszelt.

Kehrt nicht mehr zurück  in meine Welt.

 

Ich schaukele und träume dabei.

Immer höher möcht’ ich fliegen.

Danach im weißen Wolkenbett liegen.

 

Schaue gerne in des Himmels Blau.

Seh weiße Wolken friedlich ziehen.

Würde so gerne dem Tal hier entfliehen.

 

© C.W.

 

MUSIK DES WINTERS

 

Es knirscht der Schnee bei jedem Schritt.

Musik in meinen Ohren.

Das zeigt auch uns, es gibt ihn noch.

Es ist noch nichts verloren.

 

Die vierte, kalte Jahreszeit.

Gehört doch fest dazu.

Natur zeigt uns, wie stark sie ist.

Verzaubert uns im Nu.

 

Und schon macht sich die Freude breit.

Natur in Ordnung, Sterben weit!

 

© C.W.

 

KINDERAUGEN

 

Kinderaugen klar und rein.

Erhellen wie der Sonne Schein.

Blicken so frisch in den Morgen.

Kennen noch keine Sorgen.

Neugierig schauen sie in die Welt.

Das ist es, was mir so gefällt.

 

Kinderaugen, so ehrlich der Blick.

Geben dir öfter ein Lächeln zurück.

Zeigen dir gleich, wenn sie dich mögen.

Sind für uns alle ein großer Segen.

Erfassen ganz schnell, wenn sie geliebt.

Glückliche Augen, nichts Schöneres es gibt.

 

© C.W.

 

JANUAR 

 

WUNSCH AN DAS JAHR

 

Hänge neue Kalender auf.

Jahr beginnt seinen schnellen Lauf.

Wünsche mir öfter den Augenblick,

wo ich erlebe den Hauch von Glück.

Deshalb halte ich manchmal still.

Weil ich es brauche, weil ich es will.

Nicht nur für mich,

für jedes Leben,

soll es VIEL Glücksmomente geben.

 

© C.W.

TINI

Sie saß so gern am Vogelkäfig.

Es war ihr liebster Platz.

Dort schlief sie auch so manche Stund'.

Der Vogel und die Katz.

 

Ein wacher Blick, was Frauchen macht.

Sie auf der Fensterbank,

Schon herrlich munter, dunkel noch.

Die Augen hell und blank.

 

Den Platz am Fenster liebte sie.

Ich seh sie oft noch sitzen

Ein zartes Wesen mit viel Herz.

Seh ihre Augen blitzen.

 

Vermisse sie schon’s zweite Jahr.

Sie kam früh nicht mehr heim.

Ein Auto war zu schnell gewesen.

So ließ sie mich allein.

 

© C.W.

 

 

 

 

SCHNEEGLÖCKCHEN

 

Noch leuchten die Kerzen am Weihnachtsbaum.

Gar nicht mehr lang währt dieser Traum.

Dann sieht man im Garten die ersten Glöckchen.

Warm angezogen, sie tragen Söckchen.

 

Ist doch kein Wunder, sie stehen im Schnee.

Friere gleich mit, wenn ich das so seh.

Möchte sie wärmen, das geht aber nicht.

Wenn ich sie pflücke, ihr Herzchen zerbricht.

 

© C.W.

 

 

MUSIK DES WINTERS

 

Es knirscht der Schnee bei jedem Schritt.

Musik in meinen Ohren.

Das zeigt auch uns, es gibt ihn noch.

Es ist noch nichts verloren.

 

Die vierte, kalte Jahreszeit.

Gehört doch fest dazu.

Natur zeigt uns, wie stark sie ist.

Verzaubert uns im Nu.

 

Und schon macht sich die Freude breit.

Natur in Ordnung, Sterben weit!

 

© C.W.

 

ROT UND BLAU

 

Nun zeigt der Winter, was er kann.

Er ist doch ein verlässlich Mann.

Hab ihm schon Schwäche nachgesagt.

Doch nun so mancher ist geplagt.

 

Die Kälte kriecht in das Gebein.

Man spürt so manches Zipperlein.

Doch deine Schönheit, deine Pracht,

hat weiße Decke wett gemacht.

 

Du liebst auch Farben rot und blau.

Sieh meine Fingerspitzen, schau!

Und zauberst in so manch’ Gesicht,

ne rote Nase, böser Wicht.

 

Lässt Nasen tropfen, Tränen fließen,

willst rote Ohren auch genießen.

So hast du deine Freude dran.

Bist doch ein eisig, kalter Mann.

 

© C.W.

 

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