DER
CLOWN, DER TRAURIG WAR
Die Kinder und Erwachsenen kennen nur sein
lustiges Gesicht. Wenn er vor seinem Publikum steht, macht er
seine einstudierten Späße, tollt herum, macht tapsige Bewegungen
und lacht über sich.
Ja, es gelingt ihm immer, die Leute zu
begeistern, und es freut ihn, wenn er merkt, dass er gut ist. Wie
schwer ist es, lustig zu erscheinen, wenn das Herz traurig ist.
Doch danach fragt niemand. Es ist sein Beruf, Menschen zum Lachen
zu bringen. Man erwartet von ihm nichts anderes. Keiner denkt in
dem Moment daran, dass auch ein Clown nur ein Mensch ist, der wie
jeder andere seine Hochs und Tiefs im Leben erlebt.
Heute hat er einen traurigen Tag. Jeder kennt solche Tage. Da
ist einem eben nicht zum Lachen zumute.
"Wie werde ich den Tag überstehen? Wenn ich bloß heute keinen
Auftritt hätte. Am liebsten würde ich mich verkriechen, einfach
krank machen. Ich bin ja so einsam." So denkt der Clown, und seine
Traurigkeit nimmt durch solche Gedanken noch zu.
Er lebt alleine, sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit, nach
Wärme und Zuneigung. Die vielen Menschen, die er allwöchentlich
sieht, sind kein Ersatz. Sie lassen ihn für Stunden sein Schicksal
vergessen. Doch auch er möchte einmal glücklich sein, möchte
erleben, dass sich jemand auf ihn freut, wenn er aus dem Zirkuszelt
kommt. Bei diesem Menschen möchte er so sein, wie er wirklich ist.
Das wäre für ihn Erholung für Leib und Seele. Dann könnte er von
Herzen lachen, ein echtes, von innen kommendes Glücksgefühl würde
sein Gesicht zum Strahlen bringen. Es würde ihn dann gar nicht
anstrengen. Das Fröhliche würde ganz von selbst kommen und sich auf
die Zuschauer übertragen. Solche Gedanken gehen ihm durch den Kopf,
während er sich für seinen Auftritt zurecht macht. Es kostet ihn
heute so viel Überwindung. Er zieht die rote Umrahmung seines
Mundes höher als sonst, damit er leichter lächeln kann.
Vor ihm, in der ersten Reihe, sitzt eine Frau, die ihm
gefällt. Sie ist alleine und sieht irgendwie traurig aus, das meint
er, zu erkennen. Wahrscheinlich hat sie Kummer und will sich
hier ablenken, so denkt er. Ja, für sie will er heute sein Bestes
geben. Er will sie zum Lachen bringen und vergisst dadurch seinen
eigenen Schmerz.
Heute gibt er eine Vorstellung nur für sie. Ob sie etwas
davon merkt? Zum Abschluss seiner Vorstellung, während die anderen
tüchtig Beifall klatschen, verneigt er sich besonders vor ihr,
zieht seinen Hut, und scheinbar bewirkt sein kahler Kopf und sein
drolliges Aussehen, dass die Frau lächelt und sich ebenfalls etwas
verneigt, so als wollte sie sich für die spezielle Aufmerksamkeit
von ihm bedanken. Ein Glücksgefühl erhellt sein Inneres. Er fühlt
sich besser, und alles Schwere ist in diesem Augenblick von ihm
gewichen. Er hat seinen Tiefpunkt überwunden.Vor dem Einschlafen
sieht er noch im Geiste ihr Lächeln, das ihn so angenehm
berührt hat und mit diesem Bild vor Augen schläft er ein.
UNTER
EINEM DACH
(Eine Fantasiegeschichte, die ich anlässlich eines
Klassentreffens im Jahre 2000 schrieb)
Wir könnten in ein Haus ziehen, wenn wir alt sind.
Das wäre die Lösung. Die meisten schmunzelten darüber, doch
sie fanden die Idee gar nicht so schlecht. Warum nicht? Man könnte
es doch wenigstens probieren.
Einer der Klassenkameraden erklärte sich bereit, einen Plan
zu entwerfen und die Kosten zu berechnen. Schließlich muss man
wissen, ob man sich so einen Luxus überhaupt leisten kann.
Doch jeder hat in seinem Leben gespart, und so müsste es
eigentlich realisierbar sein.
Es sollte ein Haus mit einem kleinen Garten sein, das Haus
natürlich in einer schönen Wohnlage. Jeder w�rde ein eigenes Zimmer
selbstverständlich mit Toilette und Dusche bekommen, für alle
gleich groß, und im Erdgeschoss würde ein großer Raum zum
jeweiligen Beisammensein zur Verfügung stehen.
Die Lage der Zimmer muss ausgelost werden, um im Vorfeld
Streitigkeiten zu vermeiden. Nur das Stockwerk darf jeder
wählen und zwar zwischen erstem und zweitem. Das Haus sollte noch
über drei Reservewohneinheiten verfügen, falls es sich noch jemand
überlegte und zu der lustigen Gruppe, sprich Wohngemeinschaft,
ziehen wollte.
Es könnte ja sein, dass Ingrid aus Amerika zu uns kommt und
für eine längere Zeit bei uns wohnen will. Dafür wäre die
Reservewohnung wie geschaffen.
Jeder hatte neue Vorschläge, es machte richtig Spaß, dieses
gemeinsame Planen.
Die Frauen dachten gleich an bestimmte Möbel, die sie
unbedingt mitnehmen wollen. Die Wand müsste dreieinhalb Meter lang
sein, damit der schöne Schlafzimmerschrank, der doch noch so gut
ist, auch hinein passt.
Die Männer dachten an ganz andere Dinge. Sie sprachen über
Isolierung, Unterkellerung und Dachbelag. Das war für die Frauen
nicht so wichtig. Für sie war das Thema Küche viel interessanter.
Wer würde kochen? Wer würde waschen, wer bügeln? Jeder darf das
machen, was ihm liegt. Nicht schlecht. Oder? Wer würde putzen? Die
Frauen würden den Männern helfen und umgekehrt.
Und ein Hausmeister müsste her, nein, am besten zwei.
Schließlich soll ja nicht alles an einem hängen. Wer übernimmt
diesen Posten?
Es wurden Horst und Norbert gewählt. Sie machten erst große
Augen und schluckten, sagten aber nicht nein. Da wussten sich alle
in guten Händen.
Was tun, wenn das Fenster klemmt, die Tür quietscht, die
Lampe nicht brennt, der Wasserhahn tropft, das Wasser in der Dusche
nicht richtig abläuft, die Waschmaschine schlecht schleudert, ein
Bild aufgehängt werden muss?
Die beiden sind ständig mit einem Werkzeugkoffer hinterher.
Sie werden allerdings von den Damen viel gelobt mit den Worten:
"Ach wenn wir Euch nicht hätten", und das tut wiederum gut. Und die
Damen überlegen, was sie für die beiden guten Hausgeister tun
könnten. So bekommen sie oft das Lieblingsgericht gekocht, und den
anderen Herren, die durch ihre Muskelkraft behilflich sind, sei es
beim Möbelrücken oder sonstigem, geht es genau so. Auch sie werden
verwöhnt.
Das Frühstück wird im großen Zimmer eingenommen. Wer lieber
im Bett frühstücken will, auch dieser Wunsch wird erfüllt. Aber
gemeinsam schmeckt es besser. Die Herren, die nicht so lange
schlafen können, lesen bereits die Tageszeitungen und können beim
Frühstücken schon druckfrische Neuigkeiten servieren.
Apropos frisch. Natürlich gibt es jeden Tag frische Brötchen.
Dafür hat sich ein Frühaufsteher zur Verfügung gestellt. Es wird
auch auf persönliche Wünsche eingegangen. Es gibt Müsli, frisches
Obst, Eier mit Schinken, Vollkornbrot, alles, was das Herz
begehrt.
Eine der Damen, mit Namen Helga, erstellte die Hausordnung.
Ja, auch das muss es geben. Schließlich handelt es sich um ein
ordentliches Haus. Helga organisiert noch viel mehr. Sie spricht
Themen an, die einfach wichtig sind. Sie hilft beim Ausfüllen von
Formalitäten und übernimmt die Buchhaltung. Schließlich muss das
Geld verwaltet werden, und alle vertrauen ihr.
Manchmal gibt es einen Liederabend, an dem gemeinsam gesungen
wird.
Sah ein Knab ein Röslein
stehen.
�nnchen von Tharau, ist die mir
gefällt.
Am Brunnen vor dem Tore, da steht
ein Lindenbaum....
Diese Lieder stehen auf dem Programm. Die meisten können
sogar die zweite Strophe, denn sie haben sie bei Lehrer Kolb als
Kinder oft genug gesungen. Der eine hat sich das gemerkt, der
andere jenes. Und gemeinsam klappt manchmal sogar noch die dritte
Strophe. Ein Kerzenlicht sorgt für angenehme Stimmung.
Ingrid krempelt oft die
Ärmel hoch und schafft Ordnung. Sie sieht Dinge, die andere nicht
so wahr nehmen. Sie ist der gute Geist des Hauses. Sie versorgt
kleine Wunden, ersetzt fast einen Arzt, denn mit ihrem Wissen über
chinesische Medizin und über die Heilung durch Edelsteine kann sie
manchem Zipperlein entgegen wirken.
Gerlinde ist für
abgerissene Knöpfe, für Flicken und Nähen und kaputte Socken der
Männer zuständig. (Natürlich nur, wenn diese frisch gewaschen
sind.) Und wenn eine Hose oder ein Rock gekürzt werden muss, ist es
für sie auch kein Problem.
Christine ist für die
Pflanzen in Haus und Garten zuständig. Sie wühlt jeden Tag im
Garten herum. Sie pflanzt und gießt und sorgt immer für frische
Blumen im gemeinsamen Zimmer. Bäume ausreißen kann sie allerdings
nicht mehr, auch keine Sträucher mehr. Es reicht nur noch zum
Unkraut ausreißen.
Auch wenn einer nicht mehr recht laufen kann, ist ein
Rollstuhl da. Keiner muss dann alleine im Haus bleiben. Er kommt
mit, auch wenn es über Stock und Stein geht. Sogar Haustiere
dürfen in dem gemeinsamen Haus gehalten werden. Einer bringt seinen
Vogel mit, der andere seine Katze. Auch kleine Hunde sind erlaubt.
Und was das Schöne ist, in dieser WG verstehen sich sogar die
Tiere.
Weihnachten wäre dann auch keiner alleine. Wer sich nicht an
seine Kinder hängen will, bleibt eben am Heiligabend in der WG.
Viele Kinder sind erleichtert, wenn sie ihre Mutter oder den Vater
so gut aufgehoben wissen. Da muss sich kein schlechtes Gewissen
einstellen. Und die Alten lassen keine Wehmut aufkommen. Und wenn
wirklich mal einer den "Moralischen" kriegt, sind genügend nette
Kameraden da, um ihn wieder aufzurichten.
Ein Auto ist für notwendige Einkäufe und Fahrten zum Arzt
vorhanden. Karli, der jahrelang in leitender Stellung bei Opel war,
hat es günstig besorgt. Er pflegt und hegt es und ist der
freundliche Chauffeur. Es ist also an alles gedacht.
Und wenn Geburtstag ist, dann gibt es eine besondere Torte,
gebacken von Rosemarie.
Feste gibt es genug zu feiern. Dazu fällt jedem etwas
ein.
Ursel, die in der
Modebranche tätig war, kümmert sich darum, dass die Damen und
Herren immer adrett gekleidet sind. Ihr tut es weh, wenn die Farbe
des Halstuches nicht mit der restlichen Garderobe harmoniert und
der Schlips nicht zu Hemd und Hose passt. Da greift sie mit Takt
ein.
Die andere Ursel sorgt dafür,
dass auch kulturell etwas unternommen wird. Sie studiert das
Theaterprogramm, besorgt die Karten und kümmert sich um die
Fahrgelegenheit.
Karin und Karola planen
gemeinsame Unternehmungen. Mit dem Bus an den Rhein, zu Fuß nach
Mönchbruch oder ein Ausflug in das nahegelegene Thermalbad, Wandern
im Taunus, Flug nach Mallorca und noch vieles mehr. Es wird nicht
langweilig. Ständig ist was los. So soll es sein. Das ist
Leben!
Und wenn nach diesem Bericht noch jemand Lust auf die WG
bekommen hat, wie gesagt, es sind noch Wohnungen frei.
MEIN
SCHWEIHU
Ich habe einen Hund. Er heißt Schweihu.
Du wirst denken: Das ist aber ein komischer Name. Den habe
ich noch nie gehört. Kann schon sein, aber wenn du weiter liest,
wirst du diesen Hund genauer kennen lernen.
Er folgt mir auf Schritt und Tritt.
Sitze ich am Computer, so ist er auch bei mir. Da hält er
besonders still und zwingt mich sogar, nicht aufzuhören. Er ist
dran Schuld, dass ich stundenlang vor dem Gerät sitze.
Es beginnt schon beim Aufstehen in der Früh. Schweihu liegt
neben mir. Wenn ich schon einen Fuß aus dem Bett habe, flüstert er
mir ins Ohr: "Du kannst doch noch liegen bleiben, du hast doch alle
Zeit der Welt." Recht hat er, ein schlauer Hund, dieser Schweihu.
Und so ziehe ich meinen Fuß wieder unter die Bettdecke und drehe
mich noch einmal um und schlafe weiter.
Beim Frühstücken hat Schweihu auch etwas mitzureden. Ich wäre
ja mit einem Knäckebrot zufrieden, aber Schweihu besteht darauf,
frische Brötchen zu holen. Und die schmecken natürlich besser.
Recht hat er, dieser gute Hund.
Er meint es doch nur gut mit mir. So auch beim Sporttreiben.
Ich laufe nicht so gerne. Spazieren gehen bei diesem kalten Wetter?
Schweihu zieht es nach draußen. Ich will in der warmen Wohnung
bleiben. Erst mal schöneres Wetter abwarten, dann kann man immer
noch spazieren gehen. Diesmal habe ich gewonnen.
Aber nicht immer lasse ich Schweihu mein Leben bestimmen. Es
kostet mich Kraft, ihn zu überlisten. Und manchmal führen wir einen
richtigen Kampf. Oft gewinnt er, aber nicht immer. Wenn ich der
Sieger bin, bin ich stolz darauf, mich gegen Schweihu
durchgesetzt zu haben. Freilich ist er ein starker Bursche voller
Kraft und Saft. Und Einfälle hat der.......
Heute wollte ich eine Radtour machen. Das Wetter ist
einigermaßen geeignet dazu. Ich richte mich ein, ziehe mich wärmer
an als sonst. Auf los! Schweihu bleibt am Auto sitzen und regt sich
nicht von der Stelle. Was soll ich machen? Ich gebe nach und fahre
das Auto aus der Garage. Wahrscheinlich hatte er keine Lust, neben
dem Fahrrad herzulaufen.
Dabei hätte uns beiden die Radtour doch so gut getan.
Was essen wir heute? Ich möchte Kartoffel und Gemüse.
Schweihu will Fleisch. Nun gut, heute gibt es noch mal Schnitzel,
morgen fangen wir mit der gesunden Kost an. Schweihu ist
einverstanden und wir gehen zum Metzger.
Wahrscheinlich wird er morgen wieder etwas Gutes
wollen.....
Wenn ich abends gemütlich auf der Couch liege, macht Schweihu
mich darauf aufmerksam, dass im Küchenschrank noch Schokolade
liegt. "Muss das heute sein? Die können wir doch auch morgen
naschen. Ich bleibe liegen." Doch Schweihu bohrt weiter. "Nur ein
Stückchen". Also stehe ich auf, hole die Tafel, und in kurzer Zeit
ist nur noch das Silberpapier übrig. Böser Schweihu!
So geht das Tag für Tag. Ich habe mich an Schweihu gewöhnt
und er an mich.
Wir kommen doch gut zurecht.
Oder?
Schweihu ist mein innerer Schweinehund.
DIE
FRAU MIT DER SICHEL
Es war der heißeste Tag in diesem Jahr. Sie war
wieder da, die Frau mit der Sichel.
Ich beobachtete sie schon vor ein paar Tagen vom
Wohnzimmerfenster aus, als sie sich einen schmalen Weg durch das
meterhohe Gras bahnte.
Ausgerüstet mit einer Handsichel versuchte sie, ein cirka 500
qm großes Wiesenstück zu mähen.
Heute trug sie einen schwarzen Badeanzug, in dem noch
eine recht hübsche Figur steckte.
So leicht angezogen lief sie durch das hohe Gras, immer
wieder sich bückend, um ein Grasbüschel zu mähen. Eine Arbeit,
vergleichbar mit einer Zahnbürste, die Wohnung zu putzen.
Irgendwann kam mir die Idee, ihr Sprudelwasser anzubieten.
Sie tat mir leid, denn ich flüchtete bei dieser Hitze in die Räume
und sie..........
Ich wusste, dass sie in einer 60 km entfernten Stadt wohnte.
So konnte ich mir vorstellen, dass sie in ihrer kleinen Tasche
nicht viel Trinkbares mitgeschleppt hatte.
Also packte ich eine große Mineralwasser Flasche und 2
Gläser in einen Stoffbeutel und ging nach
draußen.
In der Zwischenzeit war die Frau angekleidet, war also schon
beim Aufbruch.
Sie nahm mich erst gar nicht wahr. Was sollte ich machen?
Rufen? Sie befand sich am anderen Ende des Grundstücks. Oder sollte
ich mich wieder weg schleichen?
Ich öffnete das Gartentor, suchte kurz den kleinen Durchgang
im hohen Gras, rief "Hallo" und steuerte auf sie zu.
Ich wollte mein Mitbringsel auf den wackeligen Gartentisch
stellen, doch dessen Bretter schnellten sofort hoch. Blitzschnell
rettete ich die Tasche samt Inhalt. "So ein Bruch", dachte ich.
Drei Bretter der Tischplatte waren noch fest. Dort konnte ich dann
meinen Beutel hinstellen.
Die Frau freute sich, trank gierig ein Glas, scheinbar hatte
sie gar nichts dabei, und bat sogar um ein zweites. So einen Durst
hatte sie. Es war eine Hitze von 35 Grad.
Setzen konnte man sich nicht, denn die Stühle waren
auch in einem fürchterlichen Zustand. Wahrscheinlich wären sie
unter meinem Gewicht zusammen gebrochen, und ich zog es vor, lieber
stehen zu bleiben.
Sie würde bald den Tisch reparieren. Doch wie, so meine
Gedanken. Dazu müsste sie Leim, Hammer, Nägel, Zange und noch
vieles mehr mitbringen. Außerdem wollte sie die Bänke streichen,
die auch uralt aussahen. Und die Stühle gehörten eigentlich auf den
Sperrmüll. So meine Meinung, doch die behielt ich für mich, denn
dort stehen oft viel bessere......
Wie kann man das alles bewerkstelligen, wenn man so weit weg
wohnt und mit dem Zug anreist? Dazu noch ein großes Stück Weg vom
Bahnhof zum Grundstück zurücklegen muss? So meine Gedanken.
Wir sprachen über verschiedene Pflanzen. Sie zeigte mir
voller Freude ihre blaublühende Akelei und den blühenden
Salbei.
Ganz begeistert erzählte sie mir von einem kleinen blauen
Schmetterling, namens Bläuling, der schon selten vorkommt. Er hatte
sie heute begrüßt, sich auf den Salbei gesetzt und ihr Freude
bereitet.
Welch ein Zufall, denn ich sah am gleichen Tag auf einer
anderen Wiese so einen kleinen Schmetterling, der meine
Aufmerksamkeit hervorrief und den ich fotografieren wollte. Leider
war er zu schnell wieder fort geflogen.
Sie erzählte mir, dass sie bald in Rente geht. Diese
"Wildnis" ist ihr Freizeitspaß. Nur so versteht man die Mühen der
Frau. Sie ist an der Luft, hat Bewegung, Freude an der Natur, ihren
Pflanzen. Sie hat einen Zeitvertreib, auch wenn andere über sie
lachen und sie als "spinnert" bezeichnen, so ihre Worte.
Für mich ist diese Frau bewundernswert, die sich jetzt auf
den Weg zum Bahnhof macht und dann noch eine gute Stunde mit dem
Zug nach Hause fährt.
Manchmal müsse sie auch noch umsteigen, wenn der Zug nicht
durchfährt.
Wie weit sie dann noch vom Bahnhof nach Hause
laufen muss, weiß ich nicht. Ich habe sie nicht gefragt.
DIE
KLEINE HAND
Ich sehe das Bild noch vor mir. Es war in
meinem Urlaub in Gmunden. Sonntags spielte die Kapelle zum
Kurkonzert. Mehrere Touristen schlenderten vor der Musikbühne hin
und her und lauschten den österreichischen Klängen.
Es war ein schöner Sommertag. Alles passte, das Wetter war
nicht zu heiß, denn der Wind wehte leicht über den See. Die Sonne
wärmte die Haut, der See glitzerte, die Blumen im Park leuchteten
und die Menschen hatten fröhliche Gesichter.
Mir fiel eine asiatische, kleine Frau, schon etwas älter auf,
die ein kleines Mädchen an der Hand hielt. "Es dürfte wohl
die Oma sein," so meine Gedanken.
Die Kleine sah süß aus in ihrem weißen Sommerkleid mit
großen, grünen Tupfen. Das Kleid reichte bis zu den Knöcheln, man
konnte nur die niedlichen kleinen Füße sehen, die in weißen
Sandalen steckten. Das Haar war dunkel und glatt, auf beiden Seiten
mit kleinen Spangen zusammen gehalten, das Stirnpony war kurz
geschnitten und gab den Blick in große, dunkelbraune Augen
frei.
Unwillkürlich musste ich an meine Schwiegertochter denken,
die aus Thailand stammt. Wahrscheinlich sah sie als Kind ähnlich
aus.
Während ich dem Kurkonzert zuhörte, blickte ich immer wieder
nach links, wo auch die beiden in meiner Nähe standen.
Die Kleine war nach meiner Schützung drei Jahre alt und hielt
etwas in der Hand, was ich nicht erkennen konnte. Sie lutschte ab
und zu daran und verzog danach meist das niedliche Gesicht.
Manchmal knabberte sie ein wenig daran. Was mochte es wohl
sein?
Sie blieb brav neben der Frau stehen, für meine Begriffe
recht lange für ein kleines Kind. Die Kapelle spielte ein Stück
nach dem anderen, nun war bald Pause.
Ich rückte näher heran, denn meine Neugierde nahm
zu. Was hielt sie bloß in der winzigen Hand?
Nach einer halben Stunde war das Geheimnis gelüftet. Es war
eine halbe, noch recht grüne Pflaume, daher also das verzogene
Gesichtchen beim Reinbeißen.
Ich hatte volles Verständnis.
Die Kleine reichte den Rest der Pflaume der Großmutter. Diese
biss auch ein Stückchen ab und wollte sie ihr wieder zurück geben.
Doch eine Kopfbewegung des Kindes zeigte, dass Oma die Frucht
behalten durfte und Oma aß sie, ohne dabei das Gesicht zu
verziehen.
ERDBEERMATSCH
Jedes Jahr zur Erdbeerzeit fällt mir eine Begebenheit aus
meiner Kindheit ein.
Und das hat eine bestimmte Ursache.
Wer isst nicht gerne zerdrückte Erdbeeren mit
Milch und Zucker?
Wer kennt nicht den wohlschmeckenden
Erdbeermatsch?
Für uns Kinder war es ein Riesenerlebnis und ein
Genuss. Kaum zu beschreiben.
Es war kurz nach dem Krieg. Geld war
keines da und zu essen gab es auch wenig.
Wir Kinder hatten einen langen Fußweg zur
Erdbeerblesse. So nannten wir den Platz in Österreich.
Der Weg führte an der Papierfabrik vorbei, in
der Vater arbeitete. Wir mussten die Traun überqueren und
einen langen Schotterweg laufen, bis wir im Wald eine gelichtete
Stelle fanden, auf der die kleinen Walderdbeeren wuchsen.
Meistens waren wir zu viert: Meine Tante,
Cousine Irene, meine Schwester und ich. Jede musste das Gefäß, es
war eine Milchkanne tragen.
Wir verteilten uns dann auf der Lichtung, und es
dauerte Stunden, bis die Milchkanne bis zum Rand voll war.
Meine Cousine, gleichaltrig, verfolgte mich auf
Schritt und Tritt. Das war mir gar nicht recht, denn sie pflückte
mir viele Beeren weg.
Manchmal kam es vor, dass mein Gefäß umfiel. Ein
mühsames Geschäft, die winzigen, kleinen Beeren, die zum Teil auf
und unter die Bl�tter auf den Boden rollten, wieder
einzusammeln.
Es passierte mir mehrmals, denn mit meinem
kleinen Fingerchen, ich war damals sechs Jahre alt, konnte
ich die schwere Kanne nicht ständig halten und auf dem wackeligen
Waldboden verlor sie oft das Gleichgewicht.
Die Sonne brannte erbarmungslos auf diese
baumlosen Plätze. Ständig musste man um sich schlagen, um nicht gar
zu oft gestochen zu werden.
Mit dem Pflücken konnte ich gut mithalten. Ich
hatte Adleraugen und war geschickt. Manchmal hatte ich auch das
Glück, eine besonders ausgiebige Stelle zu finden. Da musste ich
mich nicht für jede kleine Erdbeere extra bücken, nein, ab
und zu war gleich das Händchen gefüllt. Natürlich nahm man auch
halbrote Früchte mit. Wenn nur eine Seite rot war, kam sie auch in
die Kanne.
Und eine dunkelrote, dicke, wanderte
blitzschnell in den Mund.
Den ganzen Weg heimwärts, freuten wir uns auf
das köstliche Mahl: Zerdrückte Erdbeeren, mit viel Zucker und Milch
und dazu ein Butterbrot. Das besondere Aroma ist mir heute noch in
Erinnerung.
Warum erzähle ich die Geschichte?
Nun, aus irgend einem Grund, ich weiß heute
nicht mehr, was ich angestellt hatte, bekam ich keinen Zucker auf
meine Erdbeeren mit Milch. Das war schrecklich. Sie
schmeckten grauslich. Ich werde es nie vergessen. Die Milch nahm
die letzte Süße aus der kleinen Frucht, und ich aß meinen Matsch,
der noch mit Tränen verdünnt war.
Heute nimmt mir niemand mehr den Zucker weg, und
das ist gut so.
DREI
DAMEN BEGRÜSSEN DEN FRÜHLING
Gibt es so etwas? Aber ja, ich habe es heute am
30. März erlebt, und es hat mir so gut gefallen, dass ich diese
Begebenheit mit der Kamera fest hielt.
Mitten im Odenwald trafen wir auf einem Spaziergang drei
Damen, die eine Bank am Waldrand ganz einladend gedeckt hatten. Es
fehlte nichts. Alles war da, was das Herz begehrte.
Auf wen warteten diese drei Damen? Natürlich auf den
Frühling, den Jüngling mit lockigem Haar. Für ihn hatten sie so
einladend gedeckt.
Sie hatten sich besonders chic angezogen. Hellblau,
Dunkelblau und weiß sind Lieblingfarben des Gastes. Er verwendet
diese Farbe gern bei vielen Frühlingsblumen, die er so liebevoll
für die Menschen zaubert, wie Hyazinthen, Primeln, Stiefmütterchen,
und Leberbümchen. Der Frühling liebt kräftige Farben. Deshalb
waren die Damen auch beim Friseur. Sicher gefüllt ihm das
kräftige Rot, das zarte Blond und das helle Braun.
Wann wird er eintreffen? Zum Empfang gibt es Sekt. Die Damen
wollen den Jüngling, auf den sie schon so lange gewartet haben,
gebührend begrüßen. Gute Laune haben sie alle drei, denn sie haben
sich schon ein wenig Mut angetrunken.
Eine gelbe Tischdecke, ein Kerzenständer, alles was für
Gemütlichkeit sorgt, ist vorhanden.
Was begehrt der junge Mann? Isst er lieber Käse oder
Wurst, hat er lieber weißes oder schwarzes Brot? Mag er Eier? Für
alles haben die Damen gesorgt. Sollte er Vegetarier sein, dann kann
er sich an Weintrauben, Erdbeeren und Kiwi laben.
Ist er ein Kaffeetrinker? Natürlich haben die Damen auch
daran gedacht. Kaffeetassen stehen bereit, liebevoll liegt auf der
Untertasse ein Marienkäfer aus Schokolade. Das wird doch dem
Frühling gefallen. Schließlich isst das Auge mit. Milch und Zucker
gibt es auch. Hörnchen gefällig oder lieber ein anderes süßes
Gebäck?
Vielleicht trägt ihm eine der Damen das obige Gedicht vor. Es
wird ihm sicherlich gefallen.
Ich wünsche den Damen, dass der Jüngling mit dem schönen
Namen: Frühling mindestens genau so nett ist, wie sie selbst
sind und dass er ihnen nicht nur an diesem Nachmittag Freude
bereitet, sondern drei Monate lang und sich von seiner besten Seite
zeigt.
EINBLICK
INS PARADIES
So nenne ich
den paradiesischen Ort in Stadtsteinach. Es ist das Haus "Lindenhof
SALEM" in einer wunderschönen Umgebung gelegen. Was diesen Ort
auszeichnet ist die wohltuende Ruhe, die der Mensch nur noch an
wenigen Orten findet.
Die Fahrt dorthin war mit einigen Schwierigkeiten versehen.
Karl, ein älterer Herr von 86 Jahren, hatte alles bis ins kleinste
geplant. Er packte seine sieben Sachen mehrmals um. Schließlich
entschloss er sich, zwei Tragtaschen zu nehmen. Er durfte einen Arm
nicht belasten, denn schon einmal hatte er ihn beim Tragen von zehn
Kilo Töpferton überbelastet. Ein schmerzhafter Muskelfaseranriss
war die Folge.
Und gerade diesmal löste das Tragen der Tasche wieder Schmerzen und
ein Taubheitsgefühl aus. Schade! Das war kein schöner
Reisebeginn.
Ich begleitete ihn und traf ihn am Hauptbahnhof. Zum Glück hatte
ich einen Koffer mit Rollen dabei. So konnte ich ihm ein
Gepäckstück abnehmen. Die Platzkarten im Zug erwiesen sich als
Segen, wenn es auch in dem Sechserabteil eng war. Vor der Stadt
Lohr blieb der Zug stehen. Laut Durchsage sollte es in dreißig
Minuten wieder weiter gehen. Es wurden hundert daraus. So waren
einige Anschlusszüge fort. "Auch nicht schlimm, Hauptsache, wir
haben am Abend ein Bett", so meine Einstellung. Und so war es dann
auch.
Karl nahm das Zimmer in rosa, er brauchte ein verstellbares
Kopfteil am Bett. Ich nahm das andere, auch nicht schlecht, obwohl
mir rosa besser gefallen hätte.
Gleich anfangs zeigte er mir im langen Flur ein kleines
Schränkchen. Was lag darauf? Lustig. Er kannte es schon von seinem
Besuch im Vorjahr.
Es handelte sich um eine Damenunterhose aus alter
Zeit. Sehr züchtig, denke ich, und schon stelle ich mir einen Tanga
vor, den manche Mädchen in der heutigen Zeit tragen. Was würde
meine Großmutter dazu sagen? Ich sehe ihr entrüstetes Gesicht vor
mir und ihr Kopfschütteln. Ja, so haben sich die Zeiten geändert.
War es früher besser oder heute? Der Leser soll selbst
urteilen.
Das Frühstücksbuffett ein Gedicht. Was für eine Vielfalt hat der
Herrgott für uns Menschen bereitet. Schon allein die verschiedenen
Brotsorten luden zum Probieren ein. Alles eine gesunde
Vollkornkost.
Anschließend lädt ein kleiner Spaziergang zum Wassertreten ein. Ein
Gesundbrunnen, der nicht nur Erfrischung gibt, so unsere
Feststellung. Dort zog es uns jeden Tag hin.
Man konnte die Arme in ein Becken legen, das ständig mit
Quellwasser erneuert wird.
Karl probierte es mit seinem angeschlagenen Arm, und es tat gut.
Der wurde von Stunde zu Stunde besser. Schon allein der Glaube an
die Heilkraft des Wassers bewirkt Wunder. War es das Quellwasser
oder auch nur die empfundene Freude?
Jetzt noch ein Schluck getrunken, das kann nicht schaden. Also auch
Heilung von innen. Und zu guter Letzt kamen auch noch die Füße
dran. Mehrmals wurden im Tretbecken Runden gedreht. Das war
Erfrischung für den ganzen Tag. Eine Wohltat.
Dann ging es zum angrenzenden Teich. Karpfen begrüßten uns
neugierig, in dem sie das große, runde Maul aufrissen. Oder sangen
sie uns ein Lied? Der Text musste mit "O" angefangen haben.
Oder?
Eine rote Katze schlich um unsere Beine und interessierte sich auch
für die Karpfen. Doch es blieb nur beim Anschauen.
Vögel sangen ringsumher. Manche saßen auf dem Kirschbaum, dessen
Früchte schon überreif waren. Auch für uns standen einmal welche
auf dem Frühstückstisch. Dunkelrot und zuckersüß. Sie ließen also
noch ein paar für uns Menschen �brig.
Kleine Walderdbeeren wanderten in meinen Mund. Das Pflücken
erinnerte mich an meine Kindheit. Wie mühsam war es, eine
Milchkanne voll zu pflücken. Daheim wurden sie mit Zucker und Milch
gegessen, ich kann mir heute noch den herrlichen Geschmack
vorstellen.
Was mir noch in diesem Paradies auffiel, war die Freundlichkeit der
Menschen.
Selbst Leute mit Krücken waren nicht verbittert und wussten
Positives zu erzählen. Es wurde viel gelacht an diesem schönen
Platz. Karl sorgte in reichlichem Maß dafür. Ich glaube, alle
Anwesenden werden noch lange an die unbeschwerten, schönen Stunden
denken.
Die Damen, die engelsgleich für einen reibungslosen Ablauf beim
Essen sorgten, werden hier auch noch erwähnt. Zwar haben sie keine
Flügel, aber ich kann mir denken, dass sie durch ihre liebe Art
manchem Menschen gut tun. Habe ich übertrieben?
An der Terrasse blüht der Jasmin und betört mit seinem Duft. Auch
die Lindenblüten, die gerade aufgehen, wetteifern miteinander. Wer
wird gewinnen?
Das Paradies ist riesengroß. Ein zweistündiger Spaziergang durch
die Felder erfreuten das Auge und die Sinne. Wie schön hat Gott
alles für uns gemacht.
Eigentlich könnte das Paradies überall sein, wenn die Menschen den
Geist des Friedens in sich tragen würden, den Geist, der alles zum
Schwingen bringt.
Möge es in dieser Oase weiter so sein, damit noch viele Menschen
einen Einblick ins Paradies bekommen und gestärkt von dannen
ziehen.
NICHT
NUR ZUM MUTTERTAG
Wattinchen zählte knapp
drei Jahre, als ihre Mutter starb. Trotzdem kann sie sich noch an
eine bestimmte Begebenheit erinnern.
Sie wohnte damals in Steyrermühl, einem Ort, der eigentlich nur
wegen seiner Papierfabrik bekannt war.
Dort arbeitete auch ihr Vater. Doch eine Erinnerung an die damalige
Wohnung hat sie nicht mehr.
Ganz in der Nähe der Fabrik war eine kleine Kapelle, in dem die
Toten aufgebahrt wurden. Von dort ging der Leichenzug zum drei
Kilometer entfernten Friedhof.
Wattinchen bekam sehr schnell heraus, dass in dieser kleinen
Kapelle ihre Mutter aufgebahrt lag. Sie ging alleine dorthin, denn
die Fabrikwohnung, in der sie wohnten, war nur einige Meter davon
entfernt.
Dort setzte sie sich hin und betrachtete die Mutter und blieb lange
bei ihr. Niemand vermisste sie.
Auch nächsten Tag ging sie wieder hin. Sie fand nichts dabei. Die
Mutter lag schlafend da.
Wattinchen verstand nicht, was der Tod der Mutter für sie
bedeutete. Deswegen weinte sie auch nicht.....
GOTT ist sehr gnädig, denn Wattinchen hatte keine Furcht vor ihrer
toten Mutter. Sie fühlte, dass etwas nicht stimmte. Sie schaute sie
nur an.
Heute kann sie sich denken, dass keiner von diesem Besuch bei der
toten Mutter etwas wusste, denn am Beerdigungstag nahm man sie
nicht mit. Sie sollte nichts davon wissen.
Das Bild ihrer lieben Mutter trägt Wattinchen tief in ihrem Herzen.
Es war nicht schlimm oder grausam, wie manche Erwachsene es sehen.
Sie ist froh darüber, dass sie die Mutter damals so sehen konnte,
denn sie spürte, dass es ein Abschied war.
Wattinchen durfte dann später mit Oma auf den Friedhof.
Dort sah sie ein Bild ihrer Mutter auf einer Porzellanplatte
eingebrannt.
Manchmal war das Grab schon im November mit Schnee bedeckt.
Fünfzig Jahre später wurde der Grabstein erneuert.
Die alte, verwitterte Porzellanplatte nahm Wattinchen mit nach
Hause.
Sie hängte sie an die Wand. So ist eine kleine Gedenkstätte
entstanden, an die Wattinchen immer frische Blumen stellen
kann.
Wattinchen denkt so das ganze Jahr an ihre Mutter, und nicht nur
zum Muttertag.
In ihrer Jugend lernte sie das Gedicht:
Wenn Du noch eine Mutter hast,
so danke Gott und sei zufrieden.
Nicht allen auf dem Erdenrund
Ist dieses hohe Glück beschieden.....
auswendig. Dieses Gedicht kann sie heute noch. Viele ältere Leser
werden es noch kennen.
GERÄUSCH
IN DER NACHT
Wenn ich im Bett lag und einschlafen wollte,
hörte ich ein Geräusch. Es war nicht laut, aber es hinderte mich am
Einschlafen. Ich zog die Bettdecke höher, nun würde es klappen.
Aber dann lauschte ich unter der Decke und hörte es wieder. Ein
Summen oder ein Zirpen, ohne Pause.
Also, Licht an und auf die Suche gehen. Ich
hielt mein Ohr an den Wecker, nein.
Könnte es von einer Lampe kommen? Macht die
Funkuhr seit neuestem Geräusche? Ist eine Fliege auf den Rücken
gefallen und summt um ihr Leben?
Ich zog den Rolladen hoch und blickte in die
finstere Nacht. Vielleicht ist es der Bewegungsmelder.
Ich will es wissen.
Im Nachthemd gehe ich nach draußen. Ohne Licht
zu machen, laufe ich durch den Garten und lausche. Schließlich soll
niemand erschrecken und eventuell an Nachtgespenster glauben, wenn
er mich im langen Nachthemd zu so später Stunde über den Rasen
schreiten sieht.
Wann wird es leiser, wann ist es lauter? Es ist
ein Zirpen ohne Pause.
Ich laufe bis zum Zaun des Nachbarn. Dort wird
es etwas leiser. Also kann es nicht von ihm kommen. Das wäre also
geklärt.
Ich gehe wieder Richtung Haus, höre nach oben,
strecke mich. Die Lautstärke nimmt etwas zu. Täuschung? Dann
lausche ich am Boden. Ich kann den Störenfried nicht
einkreisen.
Es wird mir kalt. Zurück ins Schlafzimmer,
Rollladen runter, und ab ins Bett.
Das Zirpen geht weiter.
Irgendwann schlafe ich dann doch ein.
Ich hatte es vergessen, aber am nächsten Abend
wiederholte sich das gleiche Spiel.
Es muss eine Grille sein. Am Tage war Ruhe,
vielleicht aber auch war sie nicht zu hören, da genügend andere
Geräusche vorhanden sind.
Aber nachts fängt sie an zu singen, und wie
laut.
Ich werde was unternehmen.
Gegen 23 Uhr spritze ich mit dem Gartenschlauch
Richtung Nachbargarten. Dort blüht zur Zeit der
Schmetterlingsstrauch und hängt mit einem Ast über das Garagendach.
Ja, von dort kommt das Piepsen, oder wie ich es nennen
soll.
Ich stelle den Strahl stärker. Das
Spritzgeräusch ist laut. Ich drehe die Spritzdüse zu, und o Wunder.
Es ist mäuschenstill geworden.
Freude auf meiner Seite. Jetzt habe ich sie
verjagt. Endlich ist es still. Heute werde ich gut
schlafen.
Doch im Bett kommen Gedanken hoch. Hoffentlich
ist der Grille nichts passiert. Habe ich sie aus ihrer Wohnung
vertrieben? Ist sie womöglich tödlich getroffen worden?
Am nächsten Abend lausche ich und war fast
erfreut, sie wieder zu hören. Diesmal kommt mir ihre Stimme eine
Oktav tiefer vor. Vielleicht hat sie sich bei meinem Wasserbad
verkühlt und einen rauen Hals bekommen. Wenn ich könnte, würde ich
ihr einen kleinen Schal stricken oder ein kleines Regencape nähen,
damit ihr mein unfreiwilliges Bad nicht gar so unangenehm
ist.
Ich will es noch einmal wissen und spritze
wieder in Richtung Garagendach. Gleich wieder Ruhe. Also ihre
Wohnung kenne ich nun.
Ich habe mir vorgenommen, die kleine Grille
nicht mehr zu verjagen. Schließlich kann ich mich an ihren Gesang
gewöhnen. Ich muss mir nur vorstellen, dass sie mich in den Schlaf
singen will.
Und vielleicht hört sie ja ganz von alleine auf,
wenn es draußen kälter wird.
Aber dann wird sie mir möglicherweise
fehlen.
ACH,
GEHT'S MIR GUT
Ich höre mich öfters
sagen: "Ach,
geht's mir gut."
Meine Schwester, die in Österreich wohnt, lacht
schon immer über mich, wenn ich diesen Satz im Urlaub sage. Und
wenn ich ihn einmal vergessen habe, erinnert sie mich
daran.
Ja, ich habe es wirklich gut. Seit ich nicht
mehr arbeite, ist ein Druck von mir abgefallen. Das
"Muss", auch wenn es einem mal schlecht geht, erzeugt
Stress, der nun wie weggeblasen ist.
Ich gestalte den Tag, wie es mir mein Inneres
sagt.
Ist es draußen schön, fahre ich mit dem Rad
durch die Gegend, zum Einkaufen oder mache Station bei
meinem Sohn, der sich immer freut, wenn ich auftauche. Auch meine
liebe Schwiegertochter ruft laut: "He Mami," und ich höre am Klang
ihrer Stimme, dass ich ihr nicht auf den Wecker falle.
Ich gehe dann wie ein guter Geist in den Garten.
Dort ist immer etwas für mich zu tun, und ich fahre zufrieden
wieder nach Hause, denn körperliche Arbeit entspannt und gibt eine
innere Zufriedenheit. Außerdem danken es mir die schönen Blumen.
Zur Zeit blühen die Dahlien prächtig und grüßen mich bei meiner
Ankunft.
Ich kann mich gut alleine beschäftigen.
Der Computer ist ein täglicher Freund geworden.
Meine Homepage erfordert immer wieder neue Ideen, die e-mails
werden schnell beantwortet. Mittlerweile habe ich viel Freunde im
Internet und die gleichen Interessen verbinden über Grenzen
hinaus.
Das Fotografieren mit der Digitalkamera ist ein
Hobby geworden. Fast täglich fotografiere ich verschiedene Dinge,
die ich zu meinen Gedichten dazufüge und somit ein abgerundetes
"eigenes Werk" ergeben.
Zur Zeit läuft die Strickphase. Im Laufe des
Jahres sind mehrere Babys zur Welt gekommen, die, wenn es kühl
wird, in einen Pullover oder in eine Jacke von mir gepackt
werden können.
Die Pfirsiche und Brombeeren mussten schnell
verarbeitet werden. Wie? Ich kochte Kompott, füllte dieses in
Schraubgläser. Es hält sich ein paar Wochen, schmeckt wunderbar,
und ich habe noch etwas zu verschenken, wenn ich Besuch mache. So
auch mit der Marmelade. Jeder nimmt es gern, das selbstgemachte
Brombeergelee. Und wenn die Gläser noch so kunstvoll verziert
werden, sehen sie besonders hübsch aus.
Doch bin ich froh, dass die Zeit vorbei ist,
denn danach muss immer wieder alles geputzt werden. Jeder, der sich
auskennt, weiß wovon ich spreche.
Ach, geht's mir gut.
Im Mai kaufte ich mir eine Dauerkarte für das
Waldschwimmbad. Es ist in meiner Nähe, ich kann es in fünf Minuten
mit dem Rad erreichen.
Nun ist die Saison zu Ende. Es war eine schöne
Zeit. Fast täglich war ich vormittags eine halbe Stunde schwimmen.
Man kannte die Leute schon nach einer Woche, und im Laufe der Zeit
wurden Kochrezepte ausgetauscht, Neuigkeiten erzählt und Pfirsiche
verschenkt. Dafür bekam ich wieder Zierkürbisse und eine Zucchini.
So fand ein reger Tausch statt. Es machte Spaß. Mit einigen
bekannten Frauen trank ich danach meist einen Kaffee. Der schmeckte
herrlich so frisch gebrüht. Und manchmal tat das Aufwärmen gut,
denn ich ging bei fast jedem Wetter..........
Wenn ich auf irgend etwas Appetit habe, so kaufe
ich es. Ich muss nicht sparen, tue es aber doch meistens, denn das
steckt drinnen.
Das beobachte ich an mir und lächle über mich.
Ich esse alte Brötchen, schließlich habe ich ja auch Zähne
dazu.
Wenn ich einen Hasen hätte, würde er das harte
Brot bekommen. So kenne ich es aus meiner Kindheit.
Aber meine Katze Tini will das nicht. Sie wird
von mir verwöhnt, bekommt immer unterschiedliche Dosen
Katzenfutter, denn oft verweigert sie das billige.
Eine kleine Feinschmeckerin, aber lieb.
Ich könnte mir auch Blumen kaufen. Das mache ich
sehr selten. Heute holte ich aus dem Abfallkorb eines
Einkaufszentrums mehrere Rosenstöcke im Topf nach Hause. Sie sahen
wirklich jämmerlich aus, ich werde sie wieder hochpäppeln und mich
daran erfreuen, wenn sie sich erholen.
Wenn ich mittags müde bin und das Wetter so
danach ist, kann ich mich hinlegen. Ach geht's mir
gut.
Auch mein Vogel soll es gut haben. Er bekommt
öfters eine Eierschachtel in seinen Käfig gehängt. Danach ist er
stundenlang beschäftigt, schneidet ein Zentimeter lange Streifen
und kleidet damit seinen Nistkasten aus. Er liebt auch frische Äste
vom Apfelbaum. Geschickt schält er die Rinde ab, legt Teile davon
in sein Wasser, das sich dann braun färbt. Warum er das macht, weiß
ich nicht, vielleicht liebt er den Apfelrindengeschmack und stellt
sich so eine Art Tee her.
Wahrscheinlich hat er mich schon oft Tee trinken
sehen......
Ich muss sein Gebräu ja nicht
trinken.
Ach geht's mir gut.
Das ist eine innere Zufriedenheit, und ich bin froh darüber,
dass ich mich über kleine Dinge so freuen kann.
GROSSE
ERNTE
Die Pfirsichbäume waren in diesem Jahr zum
Brechen voll. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wurden
teilweise gestützt. Trotzdem sind einige kräftige Äste abgebrochen.
Doch die Früchte reiften nach. Sie wurden zwar nicht so dick wie
die übrigen, die noch vollen Saft vom Stamm bekamen, aber zum
Wegwerfen waren sie viel zu schade.
Was mache ich nun mit all diesen
Pfirsichen?
Marmelade kochen, Pfirsichkompott, teilweise roh
essen.
Irgendwann hat man dann aber auch genug.
Der Wind fegte viele vom Baum herunter. Doch
dadurch wurden sie angeschlagen und begannen zu faulen.
Also pflücken ist das Beste und verschenken.
Doch wem?
Im Schwimmbad traf ich täglich mehrere Frauen,
und ich beschloss einen Korb voll mitzunehmen. Diesmal musste ich
mit dem Auto fahren, denn mit meinem Fahrrad war das nicht zu
bewältigen.
Ich packte mehrere kleine Plastikbehälter ein,
steckte noch ein paar Plastiktüten dazu, und so fing ich an, die
Früchte zu verschenken.
Natürlich konnte ich nur die gepflückten
verschenken, die angeschlagenen behielt ich für mich. Ich musste
sie gleich noch am selben Tage verarbeiten, denn diese Weichfrucht
hält nicht lange.
Die Frauen freuten sich und brachten mir
nächsten Tag eine Zucchini und Zierkürbisse mit. "Lieb von ihnen",
dachte ich. Es war wie ein Tausch.
Eine der Frauen erzählte mir, dass ihr Mann ganz
begeistert von den Pfirsichen war. "Die schmecken wirklich noch
nach Pfirsichen, nicht wie die vom Supermarkt," so seine
Feststellung.
Ein Kompliment? Nun, einfach nur die
Feststellung, dass meine Pfirsiche am Baum ausgereift
waren.
Nächsten Tag pflückte ich wieder eine Menge.
Mein Fahrrad mit zwei Tragkörben war vollgepackt. Ich hatte sie in
zwei Kartons und einem Plastikkorb verstaut. In einem waren die
gepflückten, im anderen die etwas gedrückten.
Ich fuhr langsam den Feldweg entlang und wich
den Schlagl�chern aus. Schlie�lich sollten nicht alle eine Delle
bekommen.
Auf halbem Wege traf ich eine junge Frau mit
vielen kleinen Kindern. Die Frau trug ein Kopftuch, die Kinder
hatten alle dunkle, dichte Haare und dunkelbraune Knopfaugen. Die
Mädchen sahen besonders hübsch in ihren bunten Kleidern
aus.
Nun schoss es mir blitzschnell durch den Kopf:
"Die hätten vielleicht Verwendung für die vielen Früchte".
Ich gab der Frau den Karton mit den gepflückten
Pfirsichen. Die Frau verstand deutsch. Ich wollte ihr noch
erklären, was sie alles damit anfangen könne. Doch sie winkte ab
und sagte nur: "Die Kinder essen die alle auf." Und schon griffen
sie in den Karton, der sich auf Mamas Armen befand.
Nun hatte ich noch die angeschlagenen und den
kleinen Plastikkorb mit fehlerfreien.
Als ich mein Fahrrad zu Hause abstellte, sah ich
die Nachbarin im Garten. "Wollen sie Pfirsiche haben?", fragte ich
und reichte ihr gleich den kleinen Korb mit den verlockenden
Früchten über den Zaun.
Sie lächelte und fragte mich: "Was kann man
damit machen?" Ich erklärte ihr, wie man die Frächte häuten und
ganz leckeres Pfirsichkompott kochen kann.
"Und außerdem schmecken sie auch roh sehr gut",
so mein Kommentar.
Ihre Tochter, die das beobachtete kam hinzu und
die Mutter wollte ihr einen Pfirsich anbieten. Doch sie lehnte ab
und sagte: "Ich will lieber einen Apfel."
"Ah, ja", dachte ich und ging in mein
Haus.
Einen Tag später fuhr ich wieder den gleichen
Feldweg. Diesmal traf ich eine Frau mit Kopftuch, sie war aber
älter als jene Frau, der ich die Pfirsiche geschenkt habe. Sie
winkte mir mit erhobenem Arm zu und lächelte. Ich grüßte auch
freundlich zurück und dachte im stillen: "Sie hat scheinbar
erfahren, dass ich die Frau war, die den Kindern die Pfirsiche
geschenkt hat."
Und Freude zog in mein Herz.
TINE
UND TINCHEN
Tine heißt eigentlich Christine und sie ist eine
ältere Frau, die mit ihrer Katze Tini, Schmusename: Tinchen,
ganz allein in einem alten Haus wohnt. In diesem Jahr feiern sie
wieder gemeinsam das Weihnachtsfest. Beide gewöhnten sich im Laufe
der Zeit aneinander. Im Frühjahr gesellte sich noch Kater Wusel zu
dieser Gemeinschaft. Er wohnt eigentlich im Haus nebenan, aber er
verbringt fast den ganzen Tag bei seiner Pflegemutter Tine. Sie ist
mehr zu Hause als seine Leute, und Katzen wollen eben Gesellschaft.
Aber nicht nur Katzen.
Wenn Tine früh gegen sieben aufsteht, wartet
Kater Wusel schon ungeduldig vor der Haustür. Er muss so lange
warten, bis Tini, das Katzenmädchen gefressen hat. Schließlich hat
sie ältere Rechte als der Besucher.
Dann geht Tini ins Schlafzimmer und rollt sich
auf ihrer Decke zusammen, während Kater Wusel mit großem Appetit
sein Frühstück verdrückt. Ob es das erste ist, weiß Tine nicht.
Vielleicht hat er schon zu Hause gefressen, denn Tine schickt ihn
abends heim. Manchmal kommt er nicht mehr in sein Haus, da muss er
die Nacht draußen verbringen, und so kann es vorkommen, dass er
schon gegen sechs Uhr jämmerlich am Schlafzimmerfenster miaut. Zum
Glück ist es zur Zeit noch mehrere Grad über Null.
Tini hat es da viel besser. Sie kann kommen und
gehen, wann sie will. Am Hals trägt sie einen Magneten, der ihr die
Katzenklappe nach Belieben öffnet. Ein großes Vorrecht.
Wenn Tine frühstückt, dann ist sie nicht
alleine. Kater Wusel setzt sich neben sie an den Tisch. Er wartet
stets auf ein kleines Stück Butter, das er Tine liebevoll vom
Finger schleckt. Eigentlich möchte er noch mehr, aber Tine will ihn
nicht mästen, schließlich wiegt er schon sieben Kilo, und das ist
für eine Katze viel.
Danach legt sich Kater Wusel auf den
Ledersessel, der am Computer steht. Man sieht ihn kaum liegen, denn
er ist genau so schwarz wie der Sessel.
Tine setzt sich vorne an den Rand, wenn sie am
Computer sitzt, während Kater Wusel ihr das Hinterteil wärmt. Er
denkt nicht daran, diesen gemütlichen Platz aufzugeben.
Tinis Lieblingsplatz ist der Vogelkäfig. Dort
liegt sie oft stundenlang und schaut dem Treiben des kleinen,
bunten Vogels zu. Manchmal sind sie nur einige Zentimeter durch die
Gitterstäbe getrennt. Tini steckte schon öfter ihre schmale Pfote
durch, um den Vogel zu berühren. Doch sie zieht sie dann wieder
schnell zurück. Vielleicht hat der schlaue Vogel mit seinem starken
Schnabel schon einmal nach ihr gepickt? Meistens wird sie vom
vielen Beobachten müde und schläft selig ein, während unter ihr
reges Treiben herrscht. Damit es schön weich ist, legte Tine ein
Kissen auf den Vogelkäfig.
Tini schläft nachts bei Tine. Manchmal kommt es
vor, dass Tini schon sehr früh Hunger hat. Was macht sie da? Sie
weckt Tine, in dem sie um ihren Kopf streift und sie mit ihrem
kalten Näschen mehrmals anschubst. Das ist aber nicht alles. Tini
hat heraus gefunden, wie sie das Radio anstellen kann. Es ist ein
Gerät, welches die Bedienungstasten auf der Oberseite hat. So kann
Tini mit ihren geschickten Pfoten an- und ausmachen. Sie hat es
sich gemerkt, dass Tine vor dem Aufstehen immer das Radio
anschaltet. Dadurch kam sie vielleicht auf die Idee, durch ihr
Anschalten Tine zu bewegen, schneller aufzustehen. Und sie hatte
Erfolg.
Tine wankt nach draußen, füllt Tinis Schüssel
mit Futter und schlüpft danach wieder ins warme Bett. Nach kurzer
Zeit legt sich auch Tini wieder zu ihren Füßen, satt und
zufrieden schläft sie dann wie ein Baby ein.
Beim ersten Mal hatte Tine gemeint, es sei ein
Zufall, dass Tini das Radio einschaltete. Doch so viel Zufälle gibt
es gar nicht. Mittlerweile macht sie es ganz gezielt und schafft es
sogar einzuschalten, obwohl Tine einen dicken Kalender auf das
Radio gelegt hat, um ihr das Einschalten zu erschweren. Aber
gefehlt. Tini ist schlau, schlauer als Tine.
DIE
MOLKE-KUR
Ich dachte eigentlich nicht ernstlich daran, den
zufälligen Hinweis des Arztes zu befolgen.
Der Arzt erwähnte, dass eine Molkekur, er
nannte sie Käsemolke, diese 21 Tage getrunken, nach amerikanischen
Wissenschaftlern, den Cholesterinspiegel unter 100 brächte, und das
wiederum wäre für mich von Vorteil. Außerdem meinte er, dass sich
sogar das Cholesterin in den Adern abbauen würde. Er selbst habe
sie auch schon mal eine Zeitlang getrunken, um abzunehmen.
Die Sprechstundenhilfe, die das zufällig mit
anhörte, sprach etwas dagegen, allerdings ohne Beisein des Arztes.
Sie meinte, der Arzt würde es nur den Übergewichtigen Damen raten,
aber bei mir sehe sie keine Notwendigkeit. Ich hätte ja noch
weniger Gewicht als sie selbst. Dann schilderte sie mir noch den
unguten Geschmack dieser Molke, und wir kicherten etwas
darüber.
Doch der Gedanke arbeitete in mir. Soll ich es
versuchen? Vielleicht wäre es gut für mich.
Ich fand jedoch nicht gleich die Lust dazu, denn
ich konnte mir schon vorstellen, was die Entscheidung dazu
bedeutet.
Im Reformhaus kaufte ich mir zum Probieren eine
Packung und fand sie nicht so unangenehm, wie sie geschildert
wurde. Freilich schmeckte sie sehr säuerlich, war weder Butter-
noch Sauermilch.
Eben Käse-Molke.
Dann ließ ich wieder eine Zeit verstreichen.
Wann hätte ich die Kraft dazu? Ich stellte mir vor, dass ich es
alleine in meiner Wohnung nicht schaffen würde. Da könnte man ja
durchdrehen!
Nun ergab sich eine Einladung bei einer
Bekannten in der Faschingswoche.
Meine Bekannte war begeistert. Sie wollte sogar
die Kur mitmachen, um abzunehmen.
Am Freitag vor meiner Abfahrt, kaufte ich mir
noch ein halbes Hähnchen, kochte mir Kartoffel, und aß
selbstgemachte rote Rüben dazu. Das schmeckte mir hervorragend, war
es doch die letzte Mahlzeit für eine lange Zeit.
Ich kaufte also eine ganze Kiste Käsemolke, die
ich gut im Auto transportieren konnte, und meine Bekannte
amüsierte sich, als sie die vielen Tüten sah.
Am nächsten Morgen begannen wir mit der
Kur.
Dazu gab es eine Thermosflasche Gesundheitstee.
Wir kauften einen Kasten Wasser mit wenig Kohlensäure, und so waren
wir für die nächste Woche gerüstet.
Ein schlimmes Hungergefühl stellte sich nicht
ein, denn durch das ständige schluckweise Trinken der Molke, hatte
man immer etwas zu tun und sicherlich auch der Magen.
Meine Bekannte trank mit, aß aber Knäckebrot mit
Wurst oder Marmelade, aß Äpfel und Orangen und immer ein hartes Ei
dazu. Außerdem trank sie lieber ihren geliebten Kaffee. Der Tee
schmeckte mir nicht, doch ich trank ihn.
Was blieb mir übrig? Der Arzt erwähnte extra,
keinen Kaffee oder schwarzen Tee zu trinken. Und ich wollte mich
daran halten!
Die Tochter meiner Bekannten aß in unserem
Beisein gleich vier Nutella Toasts auf einmal, machte sich ein
riesengroßes Salami-Weißbrot und aß mit viel Appetit.
Ich hatte in meinem Koffer genügend Handtücher,
denn ich wusste aus der Kur, dass bei solchen Diäten ein
Leberwickel wichtig sei.
Natürlich wollte ich bei meiner Bekannten keine
Umstände machen.
So wickelte ich mir, wenn sie kurz weg war, ein
Tuch um den Leib. Es war allerdings nur noch lauwarm, bis es auf
die Haut kam.
Ich lief ständig in Wollsocken herum. Doch auch
diese halfen oft nicht, ein warmes Gefühl zu bekommen.
Einmal gab mir meine Bekannte einen Behälter mit
heißem Wasser zum Erwärmen der Füße. Das tat mir gut.
Ich ging oft alleine spazieren, und das war eine
willkommene Abwechslung. Zwar war der Wind eisig, aber ich zog
meine schwarze Kapuze über den Kopf, und dann machte mir der Weg
Spaß. Leute traf ich fast keine. Es war ein recht zugiger Weg
durchs Feld.
Gegen Abend spielten wir meistens Kanaster. Der
Fernseher lief nebenbei, und so wanderte mein Blick ständig
zwischen Karten und Bildschirm. Ich hatte einen Platz, an dem ich
gut das Geschehen auf der Flimmerkiste verfolgen konnte. Zwar wurde
ich vom Spielgeschehen enorm abgelenkt. So verlor ich jedes Mal,
aber das machte mir nichts aus.
Die Teetasse oder das Molkegetränk standen in
meiner Reichweite, und so verging ein Tag nach dem anderen.
Am Dienstag Abend war die erste
Faschingsveranstaltung, an der ich in diesem Jahr teilnahm. Das war
eigentlich der wahre Grund der Einladung meiner Bekannten, denn sie
wollte mich mal miterleben lassen, wie bei ihnen Fasching abläuft.
Sie war mehrmals auf der Bühne, und sie genoss ihren
Auftritt.
Leider konnte ich nur wieder Wasser trinken. An
dem einen Abend trank ich 2 Flaschen, denn das Programm ging über 5
Stunden. Ich war dann froh, als es beendet war.
Eine Dame, die mir gegenüber saß, fragte mich,
ob ich nichts essen wolle, denn man konnte sich Fischkäse- oder
Lachsbrötchen bestellen oder eine heiße Wurst. Ich verneinte
höflich, sagte jedoch nicht den Grund, denn sonst hätte es ein
längeres Gespräch gegeben.
Freilich hätte ich für mein Leben gerne was
gegessen. Ich schaute schon manchmal sehnsüchtig nach den belegten
Brötchen, und in eine heiße Wurst hätte ich am liebsten gierig
gebissen.
Doch ich blieb standhaft.
Dann kam der Sonntag und somit der Abreisetag.
Ich hatte am Samstag Abend schon alles gepackt. Ich freute mich
schon sehr auf das "Zuhause". Dort konnte ich nach Herzenslust
meine Fußbäder und Leberwickel machen. Es war ein wunderschönes
Gefühl, Richtung Heimat zu fahren.
Zum Glück hatte ich in der Wohnung die Heizung
angelassen, und so war es gemütlich, als ich nach Hause kam. Wieder
zu Hause: Lieber Gott, ich danke Dir.
Nun war die Hälfte der Kur-Zeit
vorbei.
Daheim vertrieb ich mir die Zeit mit
Briefeschreiben und Spazierengehen.
Der Arzt war mit meinem Zustand sehr zufrieden.
Ich soll jede Woche einmal bei ihm erscheinen, damit er sich ein
Bild machen kann. Er riet mir, weiterhin durchzuhalten. Ich könne
jederzeit zu ihm kommen, wenn ich Unterstützung brauche.
Heute mein 13. Molke-Diät-Tag.
Drei Wochen können einem wie eine Ewigkeit
vorkommen.
Am Ende von 12 Hungertagen brachte ich noch 60
kg auf die Waage. Meine Figur war eigentlich momentan meine Freude
an der ganzen Sache. Ob die Ross-Kur gesundheitlich was gebracht
hat, wird sich weisen.
Am Rosenmontag ging ich zum Friseur. Ich konnte
mich mit den abstehenden Haaren nicht mehr sehen.
Er schnitt sie recht hübsch und legte mir einige
Locken. Jetzt gefiel ich mir wieder besser.
Die letzten Tage waren nicht anders als die
ersten. Es war eigentlich immer das gleiche Gefühl. Ich ging abends
früh ins Bett, damit ich die Zeit besser verging.
Am 19. Tag an einem Mittwoch, ging ich in die
Sauna. Das war eine willkommene Abwechslung.
Nächsten Tag wurde ich kreativ. Ich malte ein
Bild mit Wasserfarben: Sonnenblumen. Und das gelang. Scheinbar
hatte die Hungerkur auch etwas Gutes.
Es ging in die Endphase.
Die 21 Tage waren wie eine Ewigkeit.
Am Samstag durfte ich wieder essen. Ich kochte
mir früh eine Dinkelsuppe mit einem geriebenen, rohen Apfel, eine
Köstlichkeit. Lieber Gott, ich danke Dir, dass ich diese Zeit
durchgehalten habe.
Der Arzt lobte mich sehr und war mit meinen
Werten zufrieden.
Doch wie werden sie sein, wenn ich wieder
normal esse?
Es war eine sehr harte Zeit, aber auch die ist
eine Bereicherung in meinem Leben gewesen.
EIN ZIMMER,
KÜCHE, BAD...
Was brauche
ich mehr?
1.Teil
Zur Zeit wohne ich in einer 2 Zimmerwohnung
mit Küche und Bad in einem Haus mit Garten zur Miete. Ich kann mich
dort frei entfalten, kann im Garten pflanzen, was mir Spaß macht,
kann schalten und walten, wie mir beliebt, muss mich aber auch um
alles kümmern, wie Straße reinigen und Schneekehren....
Und schließlich wird man ja nicht jünger.
So trage ich mich mit dem Gedanken, in meine
Einzimmerwohnung mit Küchenzeile und Bad zu ziehen und
damit zufrieden zu sein.
Was brauche ich mehr?
Eine Schrankwand mit einem Bettkasten, einen Stuhl, einen
Tisch, eine kleine Couch und natürlich meinen Computer, das Fenster
zur Welt.
Eine kleine Wohnung hat einige Vorteile, aber auch Nachteile
wie jedes Ding im Leben.
Und die wäge ich momentan ab.
Alles fing damit an, dass der Mieter aus meiner kleinen
Eigentumswohnung Ende des Jahres auszog. Es stellte sich heraus,
dass er ein starker Raucher war. Tagelanges Lüften brachte keine
Besserung.
Die Wohnung musste komplett renoviert werden.
Als erstes war der Rolladen kaputt. Der Gurt hing schlaff
herunter, nichts ließ sich mehr bewegen.
Der Wasserhahn am Waschbecken tropfte ohne Unterlass, Der
Duschschlauch war mit Tesafilm zusammengehalten und die Klobrille
kam mir beim Hochklappen fast entgegen. Das alles musste ersetzt
werden.
Beim genauen Hinsehen konnte ich auf den Platten im Bad eine
braune Färbung erkennen, die bis zur Decke ging.
Oje, das bedeutete tagelang Nikotin entfernen.
Der Mieter ließ mit freundlicherweise ein Zweisitzer - Sofa
zurück, das mir gefiel.
Ich legte meinen Anorak darauf und nach kurzer Zeit roch er,
als ob ich stundenlang in einer Kneipe gesessen hätte. Kein
Problem, dachte ich. Es gibt ja FEBREZE. Also einsprühen und
abwarten. Mehrmals wiederholen, um den Nikotingeruch zu
vertreiben. Kurz gelang es, aber bis jetzt hat noch das Nikotin
gewonnen. Ich mache weiter.
Die Küche war das nächste Problem. Der Kühlschrank musste
erneuert werden. Die Dichtungen waren hart und bräunlich gefärbt
und mit nichts mehr zu reinigen.
Die Küchenzeile müsste mit dem Wundermittel Aktiv Stein
wieder sauber werden.
Die Schrankinnenwände, alles hatte Nikotinspuren.
Auf den Schränken ging ich mit einem Industriestaubsauger zu
Werke, der die dicken Staubflocken einsog. Anschließend wurde der
Nikotin- und Fettfilm entfernt.
Ich packte das ganze Geschirr zwecks gründlicher Reinigung in
die Spülmaschine bei mir zu Hause. Das gleiche tat ich auch mit der
Bett-und Tischwäsche, um dem Geruch Herr zu werden.
Auch am Spülbecken war der Wasserhahn undicht und nässte bei
jedem Aufdrehen die Arbeitsplatte.
Der Herd samt Backröhre könnte mit stundenlangem Reiben mit
einem Spezial Pflegemittel wieder brauchbar gemacht werden.
Die Heizkörper waren gelb, alles war gelb, wenn man mit einem
nassen Tuch darüber wischte. Und wie sahen sie innen aus?
Mit einer Gartenspritze, dieses Mal aber nur mit Wasser
gefüllt, wurde das Innenleben mit Druck durchgespült. Unten lief
dann die gelbe Brühe mit schwarzen Flocken in einen
Auffangbehälter.
Der Tapezierer weichte die Tapete auch mit dieser Spritze ein
und sie ließen sich wunderbar von der Wand ziehen. Von der Decke
tropfte gelber Saft....
Mit einer Spezialfarbe, die gleichzeitig abdichtet, wurden
die Decken behandelt.
Die helle neue Raufasertapete lässt den Raum erstrahlen. Der
neue Fußboden gibt der Wohnung ein sauberes Outfit.
Es waren viele fleißige Hände erforderlich, bis alles wieder
in Ordnung war. Ihnen sage ich meinen herzlichsten Dank.
Durch das stundenlange Putzen habe ich mich mit der kleinen
Wohnung angefreundet, da ich jeden Zentimeter nun kenne. So ist sie
mir vertraut geworden und lässt den Gedanken nicht mehr aus meinem
Kopf:
Ein Zimmer, Küche, Bad, was brauche ich mehr?
EIN ZIMMER,
KÜCHE, BAD
was
brauche ich mehr?
2. Teil
Ich habe noch das Zimmer von meiner geliebten
Oma in meiner Erinnerung.
Damals war ich 5 Jahre alt und sie war ungefähr
in dem Alter wie ich es jetzt bin.
Oma wohnte im 3. Stock eines B�ckerhauses. Im
Parterre war der Verkaufsladen. Es roch so gut im ganzen
Treppenhaus nach frischem Brot.
Oma blieb zwischen jedem Stockwerk eine Weile
stehen, bevor sie wieder treppauf ging. Sie hatte schlimme Knie.
Daran kann ich mich noch gut erinnern.
Das Klo des Hauses befand sich im 2. Stock. Es
war ein Plumpsklo aus Holz und mit einem Deckel, an dem ein Griff
war, zu verschließen. Oma schnitt aus der Zeitung kleine
Papierstücke, die auf einen Nagel gespießt wurden und als Klopapier
dienten.
Ich setzte mich sehr ungern darauf, denn ich
hatte immer Angst, hinein zu fallen. Krampfhaft hielt ich mich am
Rand fest und war gottfroh, wenn ich wieder diesen Ort verlassen
konnte.
Dann hopste ich befreit die letzten Stufen zu
Omas Zimmer hoch und wusch mir in einer Waschschüssel, die
auf einer Kommode stand, die kleinen Händchen. Dabei musste ich auf
einen Stuhl steigen, damit ich überhaupt ins Wasser reichen
konnte.
Ich planschte sehr gerne im Wasser herum, wenn
Oma mir etwas warmes Wasser dazu goss. Dann musste sie mich öfters
ermahnen, mich nicht gar so nass zu machen und die Hände
abzutrocknen. Doch sie schimpfte nie und hatte mit mir unendliche
Geduld. Das Seifenwasser wurde dann in einen Eimer geschüttet und
musste, wenn der Eimer voll war, im Klo entsorgt werden.
Dafür war ich jedoch noch zu klein.
Omas Zimmer hatte zwei große Eisenbetten, die
getrennt an der Wand standen. In einem schlief sie, das andere war
für mich.
In der Mitte des Raumes stand ein großer
Holztisch, natürlich ohne Tischdecke, denn er diente als
Arbeitsplatte zum Bügeln, zum Wäsche zusammen falten, zum
Einkochen, zum Backen, zum Geschirrspülen und natürlich auch zum
Essen.
Um den Tisch standen ein paar alte Holzstühle,
die meist mit Kleidern behängt waren.
Die Handtücher hingen an drei Haken an der
Eingangstür.
Der alte Herd mit dem Ofenrohr ist mir noch in
guter Erinnerung. Er hatte rechts seitlich einen Behälter, in dem
ständig warmes Wasser war, denn dieser alte Ofen war Omas einzige
Heizstelle, und das Feuer ging nur ganz selten aus.
Daneben stand der Kohleneimer und etwas Holz zum
Feueranmachen oder Nachlegen.
Einen Meter entfernt befand sich ein
Küchenschrank mit den Tellern, Tassen und sonstigen Töpfen,
und dann war noch der Kleiderschrank, der genau daneben
stand.
Das alles sah ich ganz klar vor Augen, als ich
mich mit dem Gedanken befasste, in 1 Zimmer, Küche, Bad zu
ziehen.
Und ich überlege, ob dieses Appartement groß
genug für mich sei.
Dabei habe ich doch viel mehr Luxus, als Oma es
hatte.
Ich brauche keine Kohlen hoch schleppen, Asche
herunter tragen, das Schmutzwasser entsorgen. Ich habe ein großes
Badezimmer mit Toilette samt Wasserspülung, ein Waschbecken,
bei dem ich immer zwischen kalt und heiß wählen kann. Außerdem hat
die Küche einen Elektroherd, einfach aufdrehen und schon kann
gekocht werden.
Ein Kühlschrank sorgt dafür, dass nichts
verdirbt. Sogar ein Eisfach ist vorhanden, in dem ich Gefriergut
lange aufheben kann.
Dann ist in der Schrankwand ein Bett eingebaut,
ruck zuck kann ich es hochklappen und der Schlafraum verwandelt
sich in ein Wohnzimmer.
Eine kleine Couch steht drin, von der aus
ich fernsehen kann.
Und nicht zu vergessen, ist noch ein Platz für
den Computertisch samt sämtlicher technischer Geräte
vorhanden mit Telefon in Reichweite.
Das ist doch Luxus pur. Oder?
Oma würde Augen machen, wenn sie sehen würde,
was sich alles in 60 Jahren verändert hat.
Ich sehe in den Sternenhimmel und winke ihr zu,
und ich sehe sie freundlich und gütig zurück lächeln. Meine liebe
Oma.
Fortsetzung
folgt........