Eine Berliner
Bärin
Es ist lange her, als die große Bärendame in einem
Ostberliner Spielwarengeschäft ihren Besitzer wechselte. Eine junge
Frau erfüllte sich damit einen Kinderwunsch. Sie hatte nie einen
Teddybären besessen, denn die Eltern hatten für solche Dinge kein
Geld. Als sie geboren wurde, war Krieg. Da hatte man kein Geld für
einen Teddy, und danach musste wieder an allen Ecken und Enden
gespart werden.
Die zukünftigen Schwiegereltern gaben ihr das
Ostgeld dazu. Man durfte nur bestimmte Dinge in den Westen
mitnehmen und gegen die Mitnahme eines Stoffbären hatte man
nichts.
Die Auswahl war groß. Wattinchen, so nennen wir
die junge Frau, den Namen gab sie sich selbst, denn sie liebt
zeitlebens alles Weiche und Kuschelige, wie eben Watte ist, wählte
ein besonders schönes Exemplar. Wattinchen schätzt ihn auf zirka 70
cm. Er hat ein beachtliches Gewicht, denn nur rund sieht ein Bär
kuschelig aus. Wie er wohl von innen aussieht? Das würde Wattinchen
schon interessieren. Das Gesicht fand sie äußerst hübsch, und es
ist wirklich wie bei Menschen, dass jeder Bär anders aussieht.
Durch sein niedliches Gesicht mit den ausdrucksvollen Augen kam
Wattinchen auf die Idee, sie Bibi zu nennen und somit war es eine
Bärin.
Ihr zukünftiger Mann fand Bibi auch liebenswert,
und Wattinchen bemerkte manchmal, dass sie liebevoll von ihm
gestreichelt wurde. Sogar eine Decke wurde an kalten Tagen über
ihre Beine gelegt, damit es ihr warm ist. Wattinchen beobachtete
auch, dass ihr Mann öfters mit ihr sprach, sie auf der Couch
aufrichtete, wenn sie manchmal etwas schräg saß, denn Bibi teilte
die Sitzgelegenheiten mit dem jungen Paar, das sie manchmal
unbeabsichtigt, anrempelte.
Wattinchen freute sich über die sprechende
Bärin. Wenn sie versehentlich einmal umfiel, war ein Brummen zu
hören, und Wattinchen meinte "Mama" zu verstehen. Bibi,
die treue Begleiterin des nun jung vermählten Paares, erlebte die
junge Liebe, hörte alles, sah alles, und wenn man sie ansah, hatte
man für einen Augenblick das Gefühl, ein lebendes Wesen vor sich zu
haben. Die treuen, braunen Knopfaugen, so blank und rein, einfach
schön, anzusehen, erwärmten das Herz. Das Gefühl, von ihr
beobachtet zu werden, machte einfach Freude.
Wattinchen hatte nie das Gefühl, alleine zu
sein. Auch wenn ihr Mann nicht da war, hatte sie jemanden, mit dem
sie reden konnte. Bibi war von Anfang an eine Art Maskottchen. Ihr
Mann schenkte der pflegeleichten Bärin sehr viel Beachtung. Man
konnte sie immer streicheln, sie war immer lieb, immer da, sie gab
nie ein Widerwort, sie war nie schlecht gelaunt, war zufrieden,
einfach ein idealer Mitbewohner.
Bibi
soll nicht alleine bleiben
Wer die Idee hatte, Bibi einen Mann zur Seite zu
setzen, weiß Wattinchen heute nicht mehr. Es dauerte nicht lange,
und es wurde tatsächlich wahr gemacht. Beim nächsten Besuch in
Ostberlin wurde ein passender Mann ausgesucht, er hatte viel
Ähnlichkeit mit Bibi, nur das Gesicht fand Wattinchen viel
männlicher, und so bekam der Bär den Namen: Otto.
Nun saßen zwei Riesenbären auf der Couch, und so langsam
wurde es eng, wenn auch noch Wattinchen mit Mann Platz nahmen. Auch
in das große Ehebett wurden sie öfters gelegt, um nicht immer
sitzen zu müssen.
Wattinchen fühlte sich manchmal vom Mann vernachlässigt, und
meinte, dass er zu den Bären lieber sei als zu ihr. Doch das meinte
sie nicht böse, sie hätte sich gerade in der ersten Zeit der jungen
Liebe mehr Aufmerksamkeit gewünscht, wäre auch gerne liebevoll
zugedeckt worden oder hätte einfach nur das Streicheln einer
liebevollen Hand auf dem Kopf gespürt.
Irgendwann kam Wattinchen auf die Idee, die Teddys
anzuziehen. Sie kaufte zwei Strampelhosen, eine rosa, die andere
blau, und da saßen sie nun, allerliebst anzusehen. Nun waren es die
"Kinder" der jungen Familie. Sie waren leicht zu pflegen,
nie hungrig, nie schmutzig, schrieen nie, stellten nicht tausend
Fragen, saßen nur stillschweigend da und schauten aus den treuen
Augendem Geschehen zu. Süß sahen sie aus in ihren Strampelanzügen.
Bibi und Otto, nun waren auch sie nicht alleine. Auch Otto konnte
brummen, nur seine Stimme war tiefer, und auch sein Fell hatte eine
andere Farbe. Bibi hatte ein helles, langhaariges Fell, Ottos Fell
war dunkler und kürzer.
Wenn Besuch kam, mussten die Bären ins Schlafzimmer
verschwinden, damit genügend Platz auf der Couch war. Wattinchens
Mann fand das nicht gut, er hätte sie am liebsten im Wohnzimmer
gesehen, und manchmal wurden sie nur auf einen Sessel umplatziert.
Die Leute schmunzelten über die beiden großen Bären. Was sie
wirklich dachten, wird ein Geheimnis bleiben.
Schließlich hat jeder Mensch einen Vogel. Oder? Wenn Karneval
war, bekamen die beiden Kleinen auch ein lustiges Hütchen
aufgesetzt. So erlebten sie das Jahr mit allen Höhen und Tiefen,
die stummen Zeugen aller Geschehnisse. Vielleicht bekamen sie durch
die intensive Behandlung oder der Liebe, die ihnen entgegengebracht
wurde, eine Seele oder hatten sie diese bereits?
Weihnachten mit den Teddys
Ja, Bibi und Otto waren in den ersten Jahren die
"Babys" der jungen Familie. Besonders Wattinchen empfand
es so.
Weihnachten wurden sie unter den Baum gesetzt oder sie saßen
auf der Couch, die Köpfe leicht gedreht in Richtung Weihnachtsbaum.
Es gab nicht viel Geschenke. Schließlich hatten beide nichts von
daheim mitbekommen. Das Geld wurde so gut es ging gespart. So nach
und nach wurde der Gedanke, ein eigenes Haus zu bauen, geboren. Das
bedeutete viel, denn es musste jede Mark zurück gelegt
werden.
Die eigenen Wünsche wurden klein gehalten. Doch es ging
besser als gedacht, denn beide waren von Haus aus nicht verwöhnt.
Der Mann von Wattinchen hatte sogar Freude daran, wenn die Summe
wuchs. Durch seine Bescheidenheit, man fuhr nur mit dem Fahrrad,
war am Ende des Jahres eine stattliche Summe auf dem Konto.
Wattinchen konnte auch sparen. Durch ihre harte Kindheit und
die durchlebte schwere Lehrzeit bei der Bank, wo sie von DM 50.00
einen Monat lang leben musste, war sie das Sparen gewöhnt. DM 30.00
gingen damals für die Miete weg, der Rest musste für das Essen
reichen. Manchmal hatte sie nicht einmal mehr 65 Pfennig, so viel
kostete damals eine Packung geschnittenes Brot. Doch sie fand immer
liebe Leute, die ihr etwas schenkten.
So erlebte sie nach der Heirat eine gute Zeit. Sie konnte
einkaufen gehen, ohne die Dinge wieder ins Regal zurück stellen zu
müssen. Der Mann freute sich über die Sparsamkeit und unterstützte
sie auch dabei. Wattinchen wechselte damals auch ihren Beruf. Sie
verließ die Bank, die damals keine Halbtagskräfte haben wollte, und
ging zu einer Autofirma. Dort arbeitete sie unter harten
Bedingungen, denn der große Kundenraum war kalt und unfreundlich.
Auch der Kollege war launisch und nicht leicht zu nehmen. Dafür
erhielt sie jedoch auch mehr Geld als auf der Bank.
Ihr Mann wollte nicht, dass Wattinchen ganztags arbeitete,
denn er selbst kam mittags nach Hause und war beruflich fertig.
Wattinchen hätte dann gleich nach dem Essen wieder in die Firma
gemusst, und das gefiel ihm nicht. So unternahmen die beiden öfters
eine ausgedehnte Fahrradtour, und im Innern reifte der Plan mit dem
Hausbau.
Nachwuchs
Fast sieben Jahre war Wattinchen verheiratet, dann
meldete sich ein neuer Erdenbürger an. Ihm wurde nun die ganze
Liebe und Aufmerksamkeit gewidmet. Der Kleine konnte schreien,
Wattinchen wusste sich manchmal nicht mehr zu helfen. Sie trug ihn
so lange herum, bis er einschlief. Dann konnte sie sich
wieder etwas erholen. Auch ihr Mann half tüchtig bei der
Aufzucht.
Wattinchen ging nachmittags in die Firma, wenn ihr Mann vom
Dienst zurück kam. Sie bereitete alles vor, von der Flasche
angefangen bis hin zur Windel, die sie schon ausgebreitet auf den
Wickeltisch legte.
Es war eine große Belastung, denn zur gleichen Zeit lief der
Hausbau. Zwar wurde der Bau einer Firma übergeben, doch ohne
Kontrolle ging gar nichts. Es lief nicht ohne Aufregung und einer
Menge Ärger. Ständig musste Wattinchen den Handwerkern auf die
Finger sehen. Sie pfuschten, wo sie nur konnten. Auch die
Bauausschreibung wurde nur teilweise eingehalten. Der Architekt
ließ sich sehr selten am Bau sehen, und die Handwerker saßen oft
Bier trinkend im Rohbau. Wattinchen hatte nun den Beruf, das Baby
und den Rohbau am Hals. Das war eine sehr anstrengende Phase in
ihrem Leben.
Bibi und Otto schenkte sie nun nicht mehr die Beachtung wie
früher. Sie hatte jetzt etwas Lebendiges, das sie ständig brauchte.
Ihr Mann kümmerte sich weiter um die Bären, für ihn hatte sich
scheinbar nicht so viel verändert.
Wattinchen leistete unheimlich viel. Wenn sie heute nach
mehreren Jahrzehnten zurück denkt, muss sie sich wundern, was
sie alles leisten konnte. Davon ist nur noch ein Bruchteil
geblieben.
Der kleine Junge war gerade ein halbes Jahr, er wurde
am Umzugstag von einer Schulfreundin versorgt. Er fremdelte sehr
und zeigte es durch tüchtiges Schreien. So konnte er nur durch
Schaukeln des Kinderwagens von der lieben Bekannten beruhigt
werden. Dabei durfte er jedoch nicht das fremde Gesicht sehen. Er
war schon schwierig zu nehmen und äußerst lebhaft. Wattinchen
wusste abends, was sie geschafft hatte und fiel oft todmüde ins
Bett.
Ihr Mann empfand es nicht so. Er sprach auch nie darüber.
Wattinchen stellte schon damals fest, dass er die besseren Nerven
hatte. Ihm ging nicht alles so unter die Haut. Er ließ viel an sich
abprallen. Wattinchen dagegen hatte diese Gabe nicht.
So wirkte er ausgeruht und unternehmungslustig,
Wattinchen dagegen ausgelaugt und fertig. Sie wollte es jedem Recht
machen, gab überall ihr Bestes, und so ist sie heute noch. Es ist
ihr Naturell. Sie hat immer noch Schwierigkeiten, "Nein"
zu sagen, wenn sie etwas nicht will. Zwar übt sie es manchmal, doch
es fällt ihr schwer. Dadurch hat sie sich ein Leben lang
verausgabt.
Ein
eigenes Zuhause, es ist etwas Erhebendes
Das empfand Wattinchen ganz intensiv. Nun konnte
sie keiner mehr aus dem Haus verjagen. Sie konnte tun und lassen,
was sie wollte. Sie konnte putzen, wann es ihr angenehm war,
pflanzen, was ihr gefiel. Das Haus war beider Besitz. Ob
Wattinchens Mann auch so tief fühlte? Das Kind konnte sich im
Garten frei bewegen, es wuchs und gedieh. Der Garten war überhaupt
die Freude pur.
Bibi und Otto nahmen wieder ihren Stammplatz auf der Couch im
Wohnzimmer ein. Der kleine Sohn nahm keine große Notiz von ihnen,
auch wenn der Papa stolz die zwei großen Bären zeigte. Er durfte
auch nicht mit ihnen spielen, da wachte Papa darüber. Thomas war
noch kleiner als die Riesenbären und hatte vielleicht Achtung vor
ihnen. Wenn er sie am Arm riss, schritt Papa ein und setzte sie
wieder ordentlich gerade. Wattinchen hätte Thomas mit den Bären
spielen lassen, für sie nahm Thomas die erste Stelle ein, und
schließlich waren die Bären eigentlich zum Spielen da.
Oder?
Sie sah die Bären zwar gerne sitzen und erfreute sich an
ihrem Anblick, doch ihre ungeteilte Liebe galt dem kleinen
Lebewesen. Auch ihr Mann bekam etwas ab. Zwar musste er teilen, das
fiel ihm sicher oft schwer, doch Wattinchen half dem Schwächeren,
das war das Kleinkind. So kam Wattinchens Mann nicht immer auf
seine Kosten. Wattinchen spürte das, doch sie konnte sich nicht
zerteilen. Zu viel hing an ihr. Sie musste sich um alles kümmern
und machte auch einen gravierenden Fehler.
Da sie sehr geschickt war, meinte ihr Mann oft, sie könne
dies und jenes besser und überließ ihr Dinge, die er auch hätte
erledigen können. Wattinchen wehrte sich nicht dagegen. Sie machte
es ohne Murren. Durch ihr Talent, das sie im Laufe ihres Lebens
ausbaute, konnte sie gut organisieren. Es klappte, was sie
anfasste. Teils hatte sie Freude daran, teils war sie aber auch
überbeansprucht. Sie hätte eine Arbeitsteilung durchsetzen müssen.
Statt dessen legte sie immer noch einen Zahn zu. Ein dummes
Wattinchen.
Die
Jahre vergehen wie im Fluge
Wenn Wattinchen sich die Fotos der vergangenen Jahre ansieht,
kann sie sich an viele Besonderheiten erinnern, die sonst schon
längst in die Vergessenheit geraten wären.
Nun kam im Jahre 1971 noch ein Bewohner in die Tronstraße.
Der "Sonnenschein" war stets gemütlich. Nur alleine
spielen wollte er nicht. Er schrie kaum, aß gerne und lächelte
stets. Ein wonniges Kind.
Wattinchen arbeitete bis zur Ankunft des ersten Kindes noch
halbtags in der Autofirma. Dann war es aber höchste Zeit, dass sie
aufhörte, denn Klein-Thomas fand die Lösung, am Vormittag bei einer
Bekannten von Wattinchen abgegeben zu werden, zum Schreien. Ja, er
schrie wirklich herzerweichend, und Wattinchen suchte eine andere
Lösung. Der obere Stock im Haus wurde neu vermietet, die ältere
Dame freute sich sogar darüber, den Kleinen ein paar Stunden zu
beaufsichtigen, und so musste er nur eine Treppe hoch, bevor die
Mutti arbeiten ging.
Wenn sie dann abgehetzt nach 12 Uhr heim kam, stand er oben
auf der Treppe und hatte es gar nicht so eilig, herunter zu kommen.
Schließlich hat ihm die "Ersatzoma", aus Büchern
vorgelesen und war lieb zu ihm.
Es war trotzdem ein Segen für alle, dass Wattinchen nun zu
Weihnachten 1970 in Schwangerschaftsurlaub ging, denn sie war schon
recht rund. Doch sie konnte bis zum letzten Tag alles arbeiten und
fühlte sich wohl dabei.
Am 30. Januar 71 erblickte der zweite Sohn das Licht der
Welt. Nun waren sie zu viert, das heißt zu sechst, Bibi und Otto
mitgerechnet. Es war eine richtige Familie geworden.
Das vierte Weihnachtsfest, das war 1970 wurde noch zu dritt
bzw. zu fünft gefeiert, im nächsten Jahr saßen dann schon vier
Personen und zwei Teddys auf der Couch. So langsam reichte der
Platz nicht mehr aus, und man beschloss, eine große Couchecke zu
kaufen. Sie bestand aus sieben Elementen, vier auf der längeren
Seite, drei Teile kamen unter das Fenster. Es waren teure Möbel,
doch auch sehr haltbare, denn sie stehen immer noch im
Wohnzimmer.
Nun hatten Bibi und Otto einen Stammplatz. Sie wurden nicht
mehr belästigt. Jeder hatte ausreichend Platz. Außerdem sahen die
neuen, grünen, samtartigen Polstermöbel mit dem runden Marmortisch
davor recht gediegen aus. Es war ein Hauch von Luxus in der
Tronstraße 10. Die anderen Möbel, die aus 1960 stammten, auch diese
gibt es heute noch zum größten Teil.
Im Laufe der ersten Jahre wurde ständig umgeräumt. Mal stand
das Kinderbett mit Wickeltisch im kleinen Esszimmer, dann zeitweise
im Wohnzimmer neben der Couch, dann wurde ein großes Klappbett
gekauft, das wiederum ins Wohnzimmer gestellt wurde, und tagsüber
hochgeklappt, wie eine Anrichte aussah.
Ihr Mann war über diese Lösung nicht begeistert. Die
Erwachsenen schliefen im ausgebauten großen Raum unter dem
Wohnzimmer, sprich Kellerraum oder Souterrain, so würde man es
heute nennen. Nun wollte man die oberen Räume, die an die ältere
Dame vermietet waren, selbst nutzen. Das gab erst einmal Ärger,
denn die Frau wollte da bleiben. Sie sah zwar ein, dass die Familie
nun das ganze Haus benötigte, doch es gefiel ihr nicht, ausziehen
zu müssen.
Wattinchen war das sehr unangenehm, denn schließlich hatte
die "Oma" liebevoll mitgeholfen, als sie in die Firma
musste, und jetzt wo sie nicht mehr gebraucht wurde, sollte sie
gehen. Das tat schon beiden weh. Der Mann sah das nicht so
dramatisch, das war eben der Unterschied.
Nach einem halben Jahr fand sie dann eine passende Wohnung,
und nun konnte sich die junge Familie im gesamten Haus
ausdehnen.
Als erstes wurde das Schlafzimmer der Eltern nach oben
verlegt. Beide Kinder bekamen ein kleines Zimmer. Nun war Platz
genug. Das Wohnzimmer sah jetzt immer ordentlich und aufgeräumt
aus. Meist drängte sich alles im kleinen Esszimmer, so ist es bis
zum heutigen Tage geblieben, wenn die Familie zusammen kommt, man
musste über Spielsachen steigen. Es war eigentlich das
"wirkliche Wohnzimmer".
Das eigentliche Wohnzimmer wurde selten genutzt. Alle fühlten
sich im kleinen Esszimmer wohler, von dort konnte man gleich durch
eine große Terrassentür in den Garten gehen, und das war sehr
praktisch.
Nur wenn Besuch kam, und das kam nicht all zu oft vor, wurde
es bevölkert oder eben an den Festtagen des Jahres.
Bibi und Otto hatten nun wieder ihre Ruhe. Wattinchens Mann
sah oft nach den beiden und strich ihnen über ihr Fell. Wattinchen
strickte mal wunderschöne Jacken aus bunten Wollresten für die
beiden Bärenkinder. Sie hatte viel Geschick entwickelt, denn sie
strickte auch für die beiden Buben. Bis zum heutigen Tage hat sie
einige davon aufgehoben. Auch für den Mann strickte sie
Pullover und ärmellose Westen, die er stets gerne trug.
Fortsetzung folgt......