Christines kleine Schreibstube


Ich hoffe, dass ich Sie ein wenig vom Alltag
ablenken kann
und wünsche Ihnen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit 

 

DER ZAHNLUCKERTE ENGEL

(Anmerkung: zahnluckert ist in Österreich eine Bezeichnung für fehlende Zähne)

 

„Das kann nur mir passieren. Na, so was Blödes. Und gerade vor Weihnachten.“

So jammerte der Engel vor sich hin.

Er war sich seiner Schuld bewusst. Alleine fallen die Zähne nicht aus.

Das war mal wieder durch seinen  Übereifer geschehen.

Er schaute kurz in der Weihnachtsbäckerei  vorbei. Die Engel freuten sich, als sie den fleißigen Engel sahen, wussten sie doch, dass er nicht NEIN sagen konnte. „Schön, dass du uns hilfst,“ sagte einer, und schon half unser Engel mit. In der Bäckerei wurde jede Hand gebraucht,  und unser Engel war schnell.

Er war zum Nüsseknacken eingeteilt.

Mit dem Nussknacker dauerte es ihm zu lange. So nahm er seine Zähne dazu.

Knack, knack, knack, ein Nusskern  nach dem anderen landete im Schälchen, und die anderen staunten nur so. Das feuerte ihn noch mehr an, und er zeigte dabei sein schönstes Lächeln.

Irgendwann war es den Zähnen aber zu viel.

„Hör auf, das tut uns weh,“ jammerten sie. Aber der Engel hörte nicht auf die Zähne und biss noch kräftiger zu.

Plötzlich fingen sie an zu wackeln, und beim nächsten Biss blieben die Zähne einfach in der Nuss stecken.

Unser Engel bekam einen gehörigen Schreck. Das hätte er nicht gedacht, dass die Zähne es ernst meinten.

Die anderen fingen an zu lachen, denn der zahnluckerte Engel sah so lustig aus. Sie waren nicht schadenfroh, doch das Bild des Engels reizte sie dazu.

Nun hagelte es gute Ratschläge.

„Geh sofort zum Zahnarzt,  und nimm deine Zähne mit, vielleicht kann er sie wieder einsetzen, aber beeil dich.“

Das alles hörte unser Engel noch, bevor er lossauste.

Der Zahnarzt schüttelte nur mit dem Kopf. „Wie kannst du nur?“

Aber die Belehrung kam zu spät. Es war passiert.

Unser Engel musste viel leiden, bis die Zähne wieder fest saßen.

Er durfte lange keine Äpfel und Nüsse essen, geschweige denn, Nüsse damit knacken. Nie mehr würde er es tun.

Täglich musste er sein Himmelsbrot eintunken, aber jetzt war er kein zahnluckerter Engel mehr.

Er war eine Erfahrung reicher geworden.

 

© C.W.

 

 

DER WEIHNACHTSENGEL, DER DAS TANZEN ENTDECKTE

 

Nur einmal im Jahr durfte der Weihnachtsengel auf die Erde.

Er hatte dort viele Aufgaben zu erfüllen und weil er sie so gut machte,  durfte er jedes Jahr hinunter fliegen.

Der Engel war das ganze Jahr mit Vorbereitungen beschäftigt. Er gönnte sich kaum Pausen, war immer beschäftigt und stets gut gelaunt.

Sein Schrank war bereits schon im Oktober mit Geschenken voll gestopft, während die anderen Engel erst im November sich langsam Gedanken machten.

Sie waren auch im Laufe der Jahre der Schenkerei überdrüssig geworden, weil sie feststellten, dass die meisten Kinder sich nur noch technischen Schnickschnack oder einfach nur Geld wünschten. Kaum ein Mädchen wünschte sich eine Puppe oder einen Puppenwagen,  ein Junge eine Holzeisenbahn......

Und Strümpfe, Handschuhe, Mütze und Puppenkleidchen standen gar nicht mehr auf dem Wunschzettel.

Also müssen Engel das ganze Jahr wachsam sein, um doch noch ein Geschenk, welches Freude macht, zu finden.

So ein Engel war unser Weihnachtsengel.

Er dachte aber auch ein wenig dabei an sich.

 

Vor Jahren war er bei einer Weihnachtsfeier dabei, an der getanzt wurde, und da entdeckte er eine Leidenschaft in sich, auf die er nicht mehr verzichten wollte.

 

Lange sah er den Tanzenden zu, doch dann wollte er wissen, warum die Menschen beim Tanzen lächeln und gelöst wirken.

Also hängte er sich an ein tanzendes Paar  und schwebte mit diesem übers Parkett. Er lauschte auch den Komplimenten, die der Herr der Dame machte und musste dabei schmunzeln.

MIT IHNEN TANZE ICH AM LIEBSTEN,

ODER SIE TANZEN JA WIE EINE FEDER.....

ODER IHR PARFÜM HAUT MICH UM.

Niemand konnte ihn sehen, doch das Paar wunderte sich, dass das Tanzen so wunderbar klappte, und es machte ihnen so viel Freude, dass sie keinen Tanz ausließen.

Auch die anderen Tanzpaare hatten ihren Spaß und strahlten über ihre gelungenen Tanzschritte, denn der Engel wechselte bei jeder Musik das Tanzpaar.  Manchmal hielt er sich an der Dame fest, dann schwebte sie wie eine Elfe, ein anderes Mal beim Herrn, und er fühlte sich wie ein Turniertänzer.

Für den Engel  war das Schweben  ja eine Leichtigkeit, denn die Flügel halfen ihm dabei.

So kam es, dass der Engel auch eine Riesenfreude empfand

und sich schon Wochen vor Weihnachten auf den Tanzabend freute.

Ihm gefielen auch die Schlager, die der Musiker so gefühlvoll sang, und wenn kein Engel in der Nähe war, summte er sie mehrmals im Jahr vor sich hin.

Im Himmel gab es so etwas nicht. Also freute er sich jedes Jahr auf Weihnachten, nahm natürlich heimlich am Weihnachtstanz teil und hatte jedes Mal seinen Spaß daran.    

© C.W. 

 

APFEL, NUSS UND MANDELKERN

 

Das passt so in die stille Zeit.

Nicht jeder wird’s verstehen.

Wir saßen um den alten Tisch.

Ich kann ihn vor mir sehen.

 

So sah der Teller früher aus.

Wir Kinder waren laut.

Ein Stückchen Apfel, eine Nuss.

Jeder zum andern schaut,

 

dass jedes auch das Gleiche kriegt.

Sie kannte uns nicht schlecht.

Gleich groß schnitt sie die Äpfel auf.

Denn Oma war gerecht.

 

© C.W.

 

KERZENSCHEIN

Ich blicke in der Kerze Schein.

Dabei fällt mir so mancher ein,

der mir im Jahre Freud’ gemacht.

Wo wir gemeinsam auch gelacht.

 

Ich wünsche mir beim Schein der Kerzen,

dass Frieden kommt in alle Herzen.

Und  schließe alle hier mit ein.

Und denk an jene, die allein.

© C.W.

MANCHES MAL

Wehmut schleicht sich ein ins Herz.

Manches mal zur Weihnachtszeit.

Ach, es sind Erinnerungen,

die da wühlen alles breit.

 

Sehnsucht schleicht sich ein ins Herz.

Manches mal zur Weihnachtszeit.

Warum haben unsere Augen

einen Blick für vieles Leid?

 

Freude schleicht sich ein ins Herz.

manches Mal zur Weihnachtszeit.

Und wir teilen diese Freude.

Sind zum Schenken gern bereit.

© C.W.

DER MUFF

Sie wollen keine Mützen, Socken.

Da konnte man sie früher locken.

Mit süßen Sachen, Kerzenschein.

Das Kind lernt früh, verwöhnt zu sein.

 

Das ganze Jahr bekommt’s Geschenke.

Wenn ich da so an früher denke.....

Das Christkind brauchte nicht lang denken.

Was soll ich denn dem Kinde schenken?

 

Es lag unter dem Tannenbaum.

Ein Muff aus Fell, ich glaubt’ es kaum.

Dies weiche ETWAS war für mich.

Ich war so glücklich innerlich.

 

Legte ihn nicht mehr aus der Hand.

Ein Wohlbefinden ich verband.

Und oft kam es des Abends vor.

Der Muff, er wärmte auch mein Ohr.

 

Ich trug ihn stolz, tagein, tagaus.

Im Zimmer drin und außer Haus.

© C.W.

DIE WEIHNACHTSPOST

 

Viel Briefe gingen heute leise

auf die gewohnte Weihnachtsreise.

So manche schauen in den Kasten.

Halten dann inne von dem Hasten.....

Die Weihnachtspost, schon sonderbar,

eine Verbindung Jahr für Jahr.

 

Sie ist ein schönes Lebenszeichen.

Man kann so manches Herz erreichen,

mit guten Wünschen zu dem Feste.

Im neuen Jahr das Allerbeste.

 

Die Karten, Briefe liegen dann

meist unter der geschmückten Tann.

Wer so lieb schreibt, an mich gedacht:

Gedenk ich in der Heiligen Nacht.

© C.W.

AM 1. DEZEMBER

Machte das erste Türchen auf.
Dahinter der Wunsch:
"Guter Tagesverlauf."

Sollte eine Kerze anzünden,
sagen ihr, was mich bedrückt,
ins Lichte sehen,
bin beglückt.
Gute Gedanken schweben im Raum.
Es ist wirklich so,
nicht nur ein Traum.

© C.W.

STERNENGLANZ

 Sterne leuchten überall.

Nicht nur vom Himmelszelt.

Du kannst sie kaufen, zinnumrahmt.

Sie kosten etwas Geld.

 

Zur Weihnachtszeit, da gibt es sie

aus jedem Material.

Aus  Zucker, Zimt und Schokolad’,

in einer großen Zahl.

 

Am Himmel sind sie kostenlos.

Unzählig, tausendfach

Für jeden strahlen sie so hell.

Ob man nun schläft, ob wach.

 

Der Stern führte die Hirten hin

zum Jesus Kindlein klein.

Auch das fällt mir zur Weihnachtszeit

ganz plötzlich wieder ein.

© C.W.

 

ERINNERUNGEN

Es wirbeln dicht zur Winterszeit

die Schneeflocken herum.

Ich denke an die Kinderzeit.

Wir tollten wild herum.

 

Ganz rote Wangen, kalte Nas,

die Zehen fast erfroren.

Jedoch ein glückliches Gesicht.

Trotz feuerroter Ohren.

© C.W.

 

TRAUMES REICH

Ich schlief neben dem Tannenbaum.
Es war zur Weihnachtszeit
Und roch den frischen Tannenduft.
Betrachtete die Herrlichkeit
Von meiner Liegestätte aus.
Ich zählte Kugeln und die Kerzen,
die Nüssen, Schokoladenherzen.
Ganz selig war ich und sogleich
Taucht’ ich erneut in Traumes Reich.

 

DER NIKOLAUS

Es ist ein schöner Brauch,
das mit dem Nikolaus.
Bekannt in aller Welt.
Die Freude ist's, die zählt.

Er will nur Gutes tun.
Wie kommt er nur zum Ruhn?
Ist selbst schon nicht mehr jung.
Doch hat er noch den Schwung.

Geschenke kaufen, überlegen.
Was ist für andere ein Segen?
Wie komm ich über diese Runden?
Der Tag hat viel zu wenig Stunden.

Doch jedes Jahr fällt es ihm schwerer
Und auch sein Kopf wird immer leerer.
Er schreibt sich alles in ein Buch.
"Ich halte durch!" Das ist sein Spruch.

© C.W.

 

EIN WENIG GLITZER MEHR

 

Nun ist es wieder mal so weit.

Ich schmücke mir das Haus.

Es muss nicht gleich auf einmal sein.

Nein, mach' mir Freude draus,

 

so jeden Tag ein kleines Stück,

ein wenig Glitzer mehr.

So da und dort ein Engelein.

Was will das Herze mehr?

 

Und wenn dann kommt der Weihnachtstag,

Sieht es ganz festlich aus.

Jetzt fehlt nur noch der schöne Baum.

Ich hol' ihn in das Haus.

© C.W.

 

WEIHNACHTSVORSATZ

Ich schreibe wenig Karten.

Ich schenke nicht so viel

In diesem Jahr wird's anders.

Ein hochgestecktes Ziel.

 

Doch wenn die Zeit sich naht

dem schönsten aller Tage,

dann bohrt in meinem Kopf

die unliebsame Frage:

 

"Kann ich denn so enttäuschen

Die Menschen um mich rum?"

Ich schreibe noch mehr Karten

Und falle wieder um.

 

Geschenkestapel türmt sich

Noch höher als man denkt.

Ade, du lieber Vorsatz.

Ich wurde so gelenkt.

© C.W.

 

 

 ZAUBERPRACHT

Schön, die weiße Zauberpracht.
Hüllt die Welt in Decken ein.
Setzt ganz viele Hauben auf.
Es wirkt alles klar und rein.
 Baum und Sträucher ziert dein Weiß.
Zärtlich deckst du alles zu.
Vieles ist geschützt von Dir.
Bis beendet ist die Ruh.
 Wenn der Sonne Strahl dich trifft
Lautlos geht die Pracht dahin.
Steigst dann wieder auf' gen Himmel.
Liegt darin ein tiefer Sinn.

© C.W.


WEISSER ZAUBER

Schnee im Garten, Augenweide,
hüllt das Graue alles ein.
Schäume, Rasen, Sträucher, Stein....
 Dach bestreut  wie Zuckerguss,
jedes Ästlein wird bedeckt.
Zauberhaft, wie Wattebäuschchen,
vieles hat sich da versteckt.
 Ist für alle eine Freude, 
diese weiße Winterpracht.
Lautlos fallen sie, die Flocken,
manches Kinderherze lacht.
 Und bei vielem, grauem Haar,
weckt es die Erinnerungen.
Schneeballschlacht, 'ne kalte Nas',
Herz fühlt wieder mit den Jungen.

© C.W.

 

 

WEIHNACHTLICHE VORFREUDE

Ich freue mich auf's  Weihnachtsfest,
warum, kann ich nicht sagen.
Im Herzen liegt Erwartung drin,
sie wärmt an trüben Tagen.

Warum ich diese Vorfreud' hab,
das weiß ich selber kaum.
Mir tut das Glitzern, Leuchten gut.
Es ist ein schöner Traum,

der jedes Jahr stets wiederkehrt,
vom Freuden Glück und Frieden.
Ein neuer Anfang wird gemacht,
dass sich die Menschen lieben.

© C.W.

 

                                                                                    

WEIHNACHTEN WIE FRÜHER

 Weihnachten, ein Mädchen sein.
Bei Oma im Stübchen klein,
und nicht mehr so allein.
Das wünsch ich mir.

Weihnachten, wie's früher war.
Tannenbaum mit Engelhaar.
Ja, das wär wunderbar.
 Das wünsch ich mir

Weihnachten mit viel Schnee
Im Herzen gar kein Weh.
 Das ist's, was ich erfleh.
Das wünsch ich mir.

Weihnachten, fröhlich sein.
 Singen bei Kerzenschein.

Das wäre wirklich fein. 
Das wünsch ich mir.

© C.W.

                                                  

                                                            

WEIHNACHTSERINNERUNG

 Kann Gefühle nicht beschreiben,
kann nur sagen, dass sie schön.
Jener Mensch nicht zu beneiden,
der traumlos muss durch's  Leben gehn.

Seh Lichterbäume nett geschmückt.
Schneeflocken wirbeln durch die Luft.
Von der Erwartung ganz verrückt---
im warmen Zimmer guter Duft.

Großmutter schaut so gütig drein, 
legt Holz nach, holt die Plätzchen raus.
Schlürft so herum mit wehem Bein.
Wohnt unterm Dach im hohen Haus.

Kauft für uns Kinder je ein Muff,
zur Weihnachtszeit, das Geld ist rar.
Selbst braucht sie nichts, erwartet nichts.
Will uns erfreun, das ist doch klar.

Ich denke gern an jene Stunden,
die ich verbracht' in diesem Reich.
Ein Zimmer war's, zum Kochen, Wohnen,
zwei Betten drin und ach so weich.
 
Und wenn heran rückt dieses Fest,
dann kehren diese Bilder wieder.
Wie wir gelacht, durch Schnee gestapft,
inbrünstig sangen Weihnachtslieder.

© C.W.

                                           

 SCHNEEFLOCKEN

Dicke Flocken fallen aus dem All,

erinnern mich an Kindertage,

wo ich fröhlich war.

Mit dem Schlitten unterwegs,

und das Jahr für Jahr.

 

Dicke Flocken fallen aus dem All,

Staune, wie sie schnell vergehen.

Kann mich toll darüber freuen,

darin bin ich gleich geblieben.         

Kann mich gar nicht satt dran sehen.

 

Dicke Flocken fallen aus dem All,

Zauberei, ein Wunder, Spiel?

Ein Hauch für jung und alt.

Jeder spürt es sicher nicht.

Mancher denkt nur: "Ach, wie kalt." 

© C.W. 

 

 

KINDHEIT

Ich denke gern an Omas Zimmer.

Es war nicht groß, ein Bett, ein Schrank.

Sie hatte immer etwas Gutes,

und dafür sag' ich heute Dank.

 

Sie flocht mir Zöpfe, voller Liebe

strich sie mir manchmal über's Haar.

Mir ist's, als ob es gestern wäre.

Ich fühlte mich dort wunderbar.

 

Wenn ich durchnässt nach oben kam,

zog sie mir meine Strümpfe aus.

Kochte mir etwas Warmes schnell.

Ich blickte aus dem Fenster raus.

 

Schaute mit Freuden in die Luft,

wo Flocken wirbelten wie wild.

Erzählte ihr, was ich erlebt.

Nein, nie vergess' ich dieses Bild.

 

Noch heute, wenn die Flocken tanzen,

blick ich hinauf zu Himmels Höhn

und meine dort, gut aufgehoben,

ein Lächeln Omas kurz zu sehn.

© C.W. 

 

    

 

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